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Das Wappen der Stadt Spenge zeigt in Silber (Weiß) drei rote Sparren, darauf liegt eine goldene (gelbe) Spange, deren Nadel nach unten zeigt. Die Sparren bezeugen die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Ravensberg. Das Ravensberger Wappen enthielt drei rote Sparren auf silbernen Grund und war nach Übernahme der Grafschaft durch Preußen auch Teil des großen preußischen Wappens. Die Spange kann als Reverenz an den Stadtnamen Spenge interpretiert werden. Gemäß dem Lexikon der Fluss- und Ortsnamen alteuropäischer Herkunft wird Spenge aus Spong = Moor, Moder, abgeleitet. Damit gemeint ist das früher von feuchten Sieken beherrschte Stadtgebiet.

Hücker-Aschen

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Wallholländer-Windmühle auf dem Gehlenbrink in Hücker-Aschen Hücker Moor
Kirche in Klein-Aschen Hücker Moor Christina.

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© 2014-2016

Änderungen:

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30.03.2016
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Wassermühle (Wasserkraftanlage) in Klein Aschen

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1436. Sie wurde aber mit Sicherheit schon Generationen vorher schon genutzt.

 

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Aschener Mühle mit dem noch erhaltenen Mühlengebäude von 1770.
Zeichnung: unbekannt (1. H. 20. Jh.)  Quelle: Geschichte der Stadt Spenge


 

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Aschener Mühle mit dem noch erhaltenen Mühlengebäude von 1770. Die drei Wasserräder, von denen das große unterschlächtig und die beiden kleinen oberschlächtig waren, wurden 1941 durch eine Turbine ersetzt.
Zeichnung: unbekannt (1. H. 20. Jh.)  Quelle: Geschichte der Stadt Spenge


 

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Foto: CHRISTINA ELLENBERG


 

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Foto: GÜNTER ELLENBERG


 

Warmenau spendiert Elektrizität

Bäche und Flüsse wurden schon im Mittelalter zur Energie-Erzeugung genutzt, um Getreide und Öl zu mahlen. Von der früher verbreiteten Verwertung der Energie des fließenden Wassers ist wenig übrig geblieben: Lediglich an der Warmenau existieren heute zwei kleine Wasserkraftwerke, die etwas Elektrizität ins Stromnetz einspeisen.

An der Brücke zwischen Groß Aschen und Klein Aschen habe es schon im 13. Jahrhundert eine Staustufe gegeben, erklärte Gottlieb Ewering. Sein Großvater und Vater waren Pächter der Wassermühle, um dort Getreide zu mahlen. In einem schriftlich überlieferten Vertrag von 1921 hieß es unter anderem, dass dem Eigentümer Oberfeld jeden Monat vier Fünftel der im Aalgang gefangenen Aale nach Berlin geschickt werden müssen. Obwohl die Zeit der Wassermühlen längst abgelaufen war, kaufte Gottlieb Ewering 1977 die Anlage mit den alten Staurechten. Er installierte ein kleines Wasserkraftwerk.

„Die Stauhöhe von 240 Zentimetern wurde zu Kaisers Zeiten festgelegt“, so der Kraftwerks-Betreiber. Bei einer Durchlaufmenge von 1000 Litern pro Sekunde hat der von der Turbine angetriebene Generator eine Nennleistung von 18 kw/h. Im langjährigen Mittel produziert das Kleinstkraftwerk 70000 Kilowatt im Jahr, das sind 40 Prozent der theoretischen Maximal-Leistung. Mit der Einspeisevergütung  ist Ewering nicht zufrieden: „Die umweltfreundlichste Energie erhält den niedrigsten Preis.“

„Der Segen fließt über den Überlauf an mir vorbei“ – so beschreibt Ewering die Situation bei hohen Wasserständen.

Wenn er mit einer Fischtreppe für Durchlässigkeit an der Staubarriere sorgen würde, könnte er nach dem EEG-Gesetz eine um zwei Cent erhöhte Einspeisevergütung erzielen. Diese Investition ist für den Klein Aschener eine utopische und undenkbare Investition: „Ich müsste das teure Bauwerk auf fremden Grundstücken errichten und eine öffentliche Straße durchqueren.“

Außerdem hält Ewering den ökologischen Nutzen einer Fischtreppe an dieser Stelle für gering. Die jetzt ansässigen Fischarten – Flußaal, Rotauge, Barsch, Hecht, Karpfen und sogar abschnittsweise Bachforellen – finden ihren Lebensraum bei den vorhandenen Gegebenheiten, die ein seit Jahrhunderten bestehendes Kulturgut sind. Eine viel größere Einschränkung sei die Einleitung der geklärten Abwässer von 30000 Menschen durch vier kommunale Kläranlagen. Vermutlich hätten die Abwässer das Verschwinden von Miesmuscheln und Flusskrebsen verursacht. Zu den teils um 80 Prozent verringerten Fischbeständen hätten außerdem auch zunehmende Populationen von Fischreihern und Kormoranen beigetragen.
 

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Foto: CHRISTINA ELLENBERG


 

Die oberhalb von Werther entspringende Warmenau bildet fast mit ihrem gesamten Unterlauf die Grenze zwischen dem Meller Stadtgebiet und westfälischen Nachbargemeinden.

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Foto: CHRISTINA ELLENBERG


 

Am Aschener Kraftwerk befindet sich die letzte Staustufe vor der zwei Kilometer entfernten Mündung in die Else. Turbine und Generator stehen auf der westfälischen Seite, der erzeugte Strom wird aber an das niedersächsische RWE geliefert. Eigentlich ist die etwas oberhalb platzierte Hoyeler Martmühle das einzige Wasserkraftwerk in Melle, denn hier steht die Turbine auf niedersächsischer Seite. Dafür liefert das 30-kw-Kraftwerk seinen Strom an einen westfälischen Energieversorger..

© Text tlw. Neue Osnabrücker Zeitung aus 2009

 

 

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Foto: GÜNTER ELLENBERG

 

 

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Foto: GÜNTER ELLENBERG

 

 

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Foto: GÜNTER ELLENBERG

 

 

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Foto: GÜNTER ELLENBERG

 

 

 

"Acht-Stunden-Tage gab es nie"

MÜHLEN AN DER WARMENAU:
Skurrile Geschichten aus Ewerings Mühle in Klein-Aschen

Jahrhunderte lang wurde in Ewerings Mühle in Klein-Aschen feinstes Mehl gemahlen. Manchmal 500 Kilo am Tag. Neben den Zahlen, Daten und Fakten kennt Gottlieb Ewering – Sohn des letzten Müllers – auch einige skurrile Geschichten rund um die Mühle. In einer davon spielen Aale, nasses Gras und eine Holzkiste eine entscheidende Rolle.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1436. "Aber der Staustandort wurde mit Sicherheit schon viele Generationen zuvor genutzt", meint Ewering. Seit 1937 ist seine Familie im Besitz der Wassermühle. Schon zuvor – ab 1910 – hatte sein Großvater die Mühle gepachtet. Die Verträge mussten regelmäßig erneuert werden. "Schauen Sie", sagt er, "dies ist noch einer dieser alten Pachtverträge aus dem Jahr 1927." Und der hatte es in sich.

Jährlich musste Gottlieb Ewerings Großvater 1.900 Goldmark Pacht bezahlen. "Das war damals ein irre hoher Preis." Auch einige für heutige Zeiten skurrile Passagen finden sich in dem alten Kontrakt.

So mussten vier von fünf Fischen, die im Aalfang unterhalb der Wasserräder gefangen wurden, an den Verpächter abgegeben werden. Andernfalls wäre das ein Grund gewesen, die Pacht sofort aufzuheben. Das Problem nur: Der Verpächter lebte in Berlin.

In regelmäßigen Abständen machten die Ewerings darum eine mit nassem Gras ausgelegt Holzkiste versandfertig. "Morgens wurden die Aale lebend in diese Kiste geworfen und vom Güterbahnhof in Ahle verschickt", berichtet der 63-Jährige. Der Behälter sei dann als Leerfracht zurückgekommen, auf die nächste Fuhre wartend.

Die alte Kiste aus den 1930ern hat die Jahrzehnte übrigens unbeschadet überstanden. Vor einigen Jahren hat Ewering sie auf dem Dachboden gefunden. "Darin lag sogar noch das alte Gras."

In dem Pachtvertrag von 1927 waren auch strenge Regelungen zur Viehhaltung festgezurrt. Die Ewerings durften zwar Pferde, Kühe und Schweine halten. Auf die Weide durften die Tiere allerdings nicht. Denn auch das wäre ein Grund für den Berliner Besitzer gewesen, das Pachtverhältnis sofort zu kündigen. So steht es im Vertrag.

Ewering erklärt den merkwürdigen Passus: "Man hatte die Sorge, dass die Tiere das Ufer zertrampeln." Dadurch wäre das Wasser seitlich über die Ufer getreten und es hätte weniger Wasserkraft zum Mahlen gegeben.

Produziert wurde in Ewerings Mühle vor allem Mehl für die menschliche Ernährung – zum Beispiel Roggenschrot für Schwarzbrot oder Weizenmehl für Brötchen und Kuchen. "Die Mühle hatte eine maximale Mehl-Leistung von rund 500 Kilogramm pro Tag", berichtet Ewering. Darüber hinaus wurde auch Tierfutter aus Bruchkorn, Gerste, Hafer, Weizen und Roggen hergestellt.

Einen regelmäßigen Acht-Stunden-Tage gab es an der Mühle indes nie: "Um das Getreide mahlen zu können, brauchte man schließlich Wasser." In trockenen Zeiten war das allerdings Mangelware. "Darum musste der Müller immer dann arbeiten, wenn ausreichend Wasserkraft vorhanden war, also auch nachts."

Bis 1941 hatte die Mühle drei Wasserräder. Dann wurden sie von einer Turbine ersetzt. "Die hatte eine maximale Leistung von 18 Kilowatt pro Stunde", sagt Ewering. "Um diese Kraft produzieren zu können, braucht die Turbine 1.000 Liter Wasser pro Sekunde – das sind fünf Badewannen voll."

1961 hat Gottlieb Ewerings Vater Wilhelm das letzte Feinmehl in der Mühle gemahlen. Schon ab Mitte der 50er Jahre hatte er den Betrieb vor allem auf den Handel mit Saatgut, Futter- und Düngemitteln umgestellt. "Die Mühle lief nur noch nebenbei."

© Neue Westfälische aus 2012