Für Pflege und Entwicklung der heimatlichen Landschaft:
Der Heimatverein: seit 1968 als eingetragener Verein aktiv
Der freundliche Empfang, wenn Sie nach Hücker-Aschen kommen... Foto: GÜNTER ELLENBERG
Der freundliche Empfang, wenn Sie nach Hücker-Aschen kommen... Foto: GÜNTER ELLENBERG
Die ersten Jahre
Das erste Protokoll des (noch nicht gegründeten) Heimatvereins Hücker-Aschen, geschrieben von Hans Tiemann, beginnt wie folgt: “Am 8. Januar 1968 wurde durch den Gemeinderat Hücker-Aschen angeregt, einen Heimat- und Verkehrsverein zu gründen...”
© Heimatverein Hücker-Aschen
Man schrieb den 16. April 1968. Horst Fischer-Riepe, der letzte Bürgermeister, der bis zum 31.12.1968 eigenständigen Gemeinde Hücker-Aschen, hatte zur Gründung eines Heimatvereins in die Gaststätte Dieckmann eingeladen. An diesem Tage wurde der neue Verein dann auch “aus der Taufe gehoben”. Der neue Verein sollte dann für den Fremdenverkehr werben und an der Ausschreibung “Unser Dorf soll schöner werden” teilnehmen. Zwischen 1975 bis 1983 beteiligte sich Hücker-Aschen fünfmal an diesem Wettbewerb. Die in der Heimatstube an der Windmühle aufgehängten Urkunden sind dafür ein Beweis.
Ein weiterer wichtiger Anlass für eine derartige Vereinsgründung war sicherlich die zum 01. Januar 1969 wirksam werdende Gebietsreform. Sie bedeutete das Ende der Eigenständigkeit vieler Landgemeinden. Hücker-Aschen bildete nunmehr mit Spenge, Lenzinghausen, Bardüttingdorf und Wallenbrück die neue Stadt Spenge. Man befürchtete, wie vielerorts so auch in Hücker-Aschen, den Verlust einer eigenen Identität.
Das Original-Protokoll der Gründungsversammlung vom 16. April 1968
© Heimatverein Hücker-Aschen
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© Heimatverein Hücker-Aschen
Die ersten Protokolle berichteten von vielen Arbeitseinsätzen der Mitglieder. Da galt es Ruhebändke und Abfallkörbe aufzustellen, Schaukästen aufzuhängen und die örtlichen gärnerischen Anlagen zu pflegen. Die Vorgärten der Einwohner wurden bewertet, wofür der Verein jährlich 3 Preise ausgesetzt hatte.
Der Heimatverein Hücker-Aschen ist einer der jüngeren Vereine in der beachtlichen Zahl von 8 Vereinen in der ehemaligen Gemeinde. Am 1. März 1969 zählte er bereits 60 Mitglieder. 2015 hat der Verein 177 Mitglieder.
“Der Verein ist bestrebt, die Eigenart der heimatlichen Landschaft, wie sie naturgegeben und geschichtlich geworden ist, sowie sie in Sitte und Brauchtum zu erfassen, zu pflegen und sinnvoll weiter zu entwickeln.” So heißt es im § 2 der Satzung des Heimatvereins Hücker-Aschen.
Die Windmühle auf dem Gehlenbrink Nach der gelungenen Renovierung der Dieckmann’schen Windmühle auf dem Gehlenbrink übernahm der Heimatverein in Absprache mit der Stadt Spenge die Pflege dieses Kulturdenkmal und des Mühlenhofes. In der Heimatstube neben der Mühle hat der Verein seine Bleibe gefunden. Ein umfangreiches Jahresprogramm gibt jedes Jahr Auskunft über die vielen Aktivitäten des Vereins: Pflege der Anlagen, Osterfeuer, Mühlentage, Fahrten, Wanderungen, plattdeutsche Abende, plattdeutsche Gottesdienste, Vorträge, monatliche Klönabende u.v.m. sind dort zu finden.
Namen und Daten:
1. Vorsitzender
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Willi Redecker 1968-1970
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Horst Piepenbrink 1971-1979
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Erwin Werries 1980 - 1985
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Wilfried Brandhorst 1986 - 1993
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Heinz Elling 1994 - 2016
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Michael Darnauer 2016 -
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2. Vorsitzender
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Hans Tiemann 1968 - 1969
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Klaus-W. Kronfeld 1970
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Friedhelm Grothaus 1971 - 1972
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Erwin Werries 1973 - 1979
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Wilfried Brandhorst 1980 - 1985
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Heinz Elling 1986 - 1993
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Manfred Babenhauserheide 1994 - 2016
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Ulrich Placke 2016 -
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Mitgliederzahlen:
(Stand jeweils per 31.12.d.J.)
1968 40 1969 62 1970 80 1971 100 1972 nicht aufgeführt 1973 99 1974 106 1975 120 1976 133 1977 138 1978 142 1979 nicht aufgeführt 1980 155 1981 162 1982 150 1983 155 1984 153 1985 144 1986 144 1987 146 1988 159 1989 nicht aufgeführt 1990 161 1991 165 1992 164 1993 168 1994 176 1995 176 1996 177 1997 182 1998 182 1999 182 2000 182 2001 185 2002 185 2003 184 2004 179 2005 173 2006 178 2007 169 2008 173 2009 167 2010 167 2011 173 2012 183 2013 177 2014 180 2015 177
Vereinslied des Heimatvereins:
Zuvor so lasst uns grüßen, die liebe Heimat schön, die Felder, Täler, Flüsse, die wald’gen Höh’n.
Refrain: Herrlich Heimatland, weit und breit bekannt, o Heimat, liebe Heimat, Westfalenland.
Wir woll’n die Heimat hegen in unserem Verein und ihre Schönheit pflegen, ihr dienlich sein.
Und was wir Gutes finden, noch aus der alten Zeit, das wollen wir verbinden mit Gutem heut’.
Ein jeder soll nachsinnen, was schöner werden kann und froh das Werk beginnen, ein jedermann.
Gott möge uns erhalten die liebe Heimat schön, die Berge, Täler, Flüsse, die wald’gen Höh’n.
Melodie: Im schönsten Wiesengrunde - Text: THERESIA WORTMANN und andere
Heimatverein Hücker-Aschen feierte stilvoll sein 25jähriges Jubiläum
„Toleranz und Geborgenheit“
Vor stilvoller Kulisse feierte der Heimatverein Hücker-Aschen sein 25jähriges Jubiläum. Viele Gäste waren aus nah und fern gekommen, um auf dem Hof der der restaurierten Mühle mit dem „Jubilar“ Geburtstag zu feiern. Zugegen waren Stadtdirektor Günter Heimminghaus, Bürgermeister Karl-Heinz Wiegelmann, Ortsvorsteherin Marion Kirchhoff, Kreisheimatpfleger Heinrich Möhlmann, die örtlichen Vereine und die Trachtengruppe Grönegau.
Im Mittelpunkt stand die Gründungsgeschichte und der Begriff „Heimat“. Die Feierstunde wurde mit einem Beitrag des Posaunenchores Hücker-Aschen eröffnet. Der Vorsitzende des Heimatverein, Wilfried Brandhorst, begrüßte die Gäste. Er schilderte, wie vor 25 Jahren der Verein „aus der Taufe gehoben“ wurde. Im Jahr 1968 stand die kommunale Neugliederung bevor. Die Hückeraner Bürger befürchteten einen Identitätsverlust. Der damalige Gemeinderat regte daraufhin die Gründung eines Heimatvereins an, was von den Gründungsmitgliedern in der Gaststätte Zur Mühle auf einer ersten Sitzung in die Tat umgesetzt wurde. Es waren damals Willi Redecker, Gerhard Stähr, Wilfried Brandhorst, Willy Wittemeier, Horst Fischer-Riepe, Martin Müller, Josef Kotlefski und Horst Piepenbrink, die die ersten Zielvorstellungen entwickelten.
Bis heute hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, durch ordentliche Gärten, Straßen, Wege, Bürgersteige und Plätze zur Verschönerung des Dorfes, das seit mehr als 800 Jahren besteht, beizutragen.
Sehr eindrucksvoll sind diese Ziele an der Windmühle umgesetzt. Nur der jahrelangen Arbeit des Heimatvereins sei es zu verdanken, dass das historische Gebäude in seiner jetzigen Gestalt dem Dorfkern erhalten blieb.
Bürgermeister Karl-Heinz Wiegelmann betonte die Wichtigkeit des Engagements der Heimatfreunde. „Die Ziele waren goldrichtig“, so der Ratsvorsitzende. Doch trotz aller Bemühungen auch seitens der Politiker seien doch einige Veränderungen eingetreten. „Der Verlust der Grundschule, kaum Einkaufsmöglichkeiten und wenig Gaststätten sind die Ergebnisse der kommunalen Neugliederung“, bemerkte der Bürgermeister. Dies sei möglicherweise aber auch im Verhalten jedes Einzelnen begründet.
Vieles sei aber auch erhalten geblieben, so zum Beispiel die Windmühle. „Würde es diesen Verein nicht geben, müsste man ihn gründen“, stellte Karl-Heinz Wiegelmann fest.
Auch auf den „Heimatbegriff“ ging der Bürgermeister ein. Heimat muss Geborgenheit, Aufgeschlossenheit und Toleranz bedeuten. „Behandeln Sie jeden Fremden, wie auch Sie behandelt werden wollen“, appellierte Karl-Heinz Wiegelmann an alle Anwesenden. Als Gastgeschenk überreichte er eine selbstgefertigte Glasmalerei, die die Windmühle zeigt.
Kreisheimatpfleger Heinrich Möhlmann ging ebenfalls auf die von Karl-Heinz Wiegelmann angesprochenen Punkte ein. Heimatvereine würden ein gesellschaftliches Verantwortungsgefühl für ihr Heimatdorf zeigen, stelle der Kreisheimatpfleger fest. „Ein Dorf lebt von seiner Geschichte. In dieser Umgebung suchen wir unsere Identität“.
Heinrich Möhlmann betonte, dass Heimatpflege nicht vorgegeben sei, sondern vom Denken und Handeln der Menschen beeinflusst werde. Bei Naturschutz, Denkmalschutz und Traditionspflege dürfe niemals außer acht gelassen werden, dass der Mensch im Mittelpunkt stehe.
Westfalen-Blatt Nr. 134 vom 14.06.1993
Hoffnung auf viele Nachahmer
Heimatverein Hücker-Aschen unterstützt Projekt »Freiwilliges Kirchgeld«
311 Euro hat der Heimatverein Hücker-Aschen mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen nach dem Plattdeutschen Gottesdienst mit Präses Alfred Buß eingenommen. Am vergangenen Freitag überreichten die Mitglieder einen symbolischen Scheck an Pfarrer Markus Malitte.
Alle Einnahmen des Kuchenverkaufs spendete der Heimatverein für den Erhalt der kirchlichen Gebäude, zu denen neben der Kirche und dem Gemeindehaus auch die Kapelle in Groß Aschen gehört. »Das Geld wird mit in das Projekt freiwilliges Kirchgeld fließen«, sagte Malitte.
Der Heimatverein hoffe, dass diese Hilfsaktion Nachahmer in der Gemeinde findet, damit die Finanzierungslücke für den Unterhalt der kirchlichen Gebäude dauerhaft gedeckt werde und das Gemeindeleben unverändert stattfinden könne, so der erste Vorsitzende Heinz Elling.
Anlass für den Gottesdienst und das anschließende Kaffeetrinken war das 20-jährige Bestehen der plattdeutschen Gottesdienste, die Werner Schlüpmann von Beginn an vorbereitete und maßgeblich mit gestaltete. Karin Elling und Helga Babenhauserheide vom Heimatverein hatten zur Feier des Tages auch extra ihre selbstgenähten historischen Trachten angezogen.
10 000 Euro, so groß ist der Betrag, den die Kirchengemeinde Hücker-Aschen insgesamt zum Erhalt der Gebäude aufbringen muss. Denn auch die Kirchengemeinde Spenge muss ihren Beitrag leisten, um ein Defizit von mehr als drei Millionen Euro im Kirchenkreis Herford auszugleichen. Dafür hatte die Kirchengemeinde ihre Mitglieder zur Unterstützung in Form des »freiwilligen Kirchgeldes« aufgerufen.
Spenger Nachrichten vom 05.11.2007
Erinnerungstafel, wenn Sie nach Hücker-Aschen kommen... Foto: GÜNTER ELLENBERG
Schleifstein dreht sich an der Mühle
Besucher können Messer selber schärfen - Einblick in altes Handwerk
Landwirtschaftliche Kleingeräte wie Sense und Schlegel und weitere Arbeitsmittel der Handwerker früherer Zeit sind während des Deutschen Mühlentages am Pfingstmontag, 28. Mai 2012, auf dem Gelände der Wallholländer-Windmühle am Windmühlenweg auf dem Gehlenbrink ausgestellt.
Sicherlich interessant für alle Besucher: ein von Hand betriebener und ein elektrischer Schleifstein. Und wer möchte, kann damit seine Messer und Scheren direkt an der Mühle selbst schärfen. Von 10 bis 18 Uhr sind die Mühle und die benachbarte Heimatstube geöffnet.
Angeboten werden Führungen durch die mehrgeschossige Mühle mit Erläuterung der Technik. Die Flügel werden an diesem Tag durch die Kraft des Windes angetrieben. Von der heimischen Landwirtsfamilie Wehrmann-Warning zur Verfügung gestelltes Korn wird zu Schrot gemahlen.
Rechtzeitig zum Mühlentag hat der Heimatverein Hücker-Aschen in Eigenregie und auf eigene Kosten die vor dem Mühlenrundling aufgestellte Informationstafel mit allen bedeutsamen Ereignissen auf den aktuellen Stand gebracht. 1861 wurde die Windmühle von Müllermeister Dieckmann errichtet.
Spenger Nachrichten vom 24.05.2012
Windige Schmuckstücke
Am Mühlentag sind Hücker-Aschen und Westhoyel beliebte Ziele
Holländische Windmühlen in der sanft geschwungenen ostwestfälischen Hügellandschaft sind ein beliebtes Feiertags-Ausflugsziel. Die Spenger hat es zum Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag vor allem nach Hücker-Aschen und Westhoyel gezogen.
Ganz oben auf der Hücker-Aschener Windmühle erklärt Hans-Dieter Vordtriede, wie die raffinierte Mechanik funktioniert. Unten, zwischen Mühle und Heimatstube, bewirten die Mitglieder des Heimatvereins ihre Gäste.
In Hücker-Aschen zeigte der Heimatverein stolz sein Schmuckstück: die Wallholländer-Windmühle von 1860, die die Heimatfreunde seit mehr als 30 Jahren pflegen. Dank ihnen ist das Bauwerk innen wie außen noch bestens in Schuss. Hoch oben auf dem Mühlenkopf erklärt Hans-Dieter Vordtriede die ausgeklügelte Mechanik der Anlage. Solange der Wind das kleine Rad auf dem Mühlendach dreht, dreht sich auch der gesamte Mühlenkopf - bis die Flügel genau im Wind stehen. Die wiederum treiben dann die Mahlwerke an. »Die Müller mussten früher die Säcke mit dem Korn bis ganz oben in die Mühle heben, wo es zunächst gerüttelt wurde«, erzählt Vordtriede. In den Stockwerken darunter finde dann der eigentliche Mahlvorgang statt.
Zurzeit allerdings funktioniert die Mühle nur per Elektroantrieb. Zum Mühlentag mahlten die Heimatfreunde Schrot, kredenzten Schmalzbrote und Strammen Max und präsentierten historische Handwerksgeräte.
In Westhoyel ist die Wallholländermühle von 1870 voll betriebsfähig. Auch diese Mühle ist in den 1980er und 90er Jahren umfangreich restauriert worden.
Gerade sind neue Segel eingetroffen, und am Pfingstmontag blies der Wind hinreichend stark über die Felder zwischen Spenge und Riemsloh. So konnten die Mitglieder des Vereins zur Restaurierung und Erhaltung der Westhoyeler Windmühle tatsächlich Mehl mahlen. »Daraus backen wir vor Ort Brot und Kuchen«, sagt Peter Berndt, stellvertretender Vorsitzender des Mühlenvereins.
Zum Mühlentag gab es allerdings nur Kuchen, wegen des großen Andrangs. Weit mehr als 1000 Besucher waren gekommen. Neben der tollen Mechanik lockte buntes Programm mit Hüpfburg, Verpflegung und Vorführungen des Volkstanzkreises Halle.
Spenger Nachrichten vom 29.05.2012 von Thomas Meyer
Geschichten auf Platt
Heimatfreunde erzählen
Der Heimatverein Hücker-Aschen hat mit einer Tradition gebrochen: Statt des seit Jahrzehnten von Werner Schlüpmann (Schlüp‘n Werner) und seiner Ehegattin Ute organisierten Pickertessens während der Plattdeutschen R(St)unde, hatte der von Ulrich Placke geleitete Festausschuss erstmals zu einem Grünkohlessen in die Gaststätte Weinhorst in Häger eingeladen. Fast 40 Heimatfreunde nahmen daran teil. »Das alteingesessene Gasthaus bot eine rustikale Atmosphäre für diese Premiere«, waren sich alle einig.
Damit das Plattdeutsche nach dem Essen nicht zu kurz kam, dafür sorgte Schlüp‘n Werner. Er berichtete aus seiner Zeit als Schuljunge in Kölkebeck im Altkreis Halle, als Plattdeutsch Umgangssprache und Hochdeutsch erste Fremdsprache war. Ferner trug er die aus seiner Feder stammende Geschichte »Auk Louis Armstrong feng mol lüttk an« vor, in der der 14 Jahre alte Jan Wilhelm aus Hücker-Aschen als musikalisches Talent die Hauptrolle spielt.
Wilfried Brandhorst, auch ein Kenner des Plattdeutschen, berichtete aus der Zeit vor mehr als einem halben Jahrhundert, als die heutigen Zier- noch Nutzgärten waren und der Grünkohl nach dem ersten Frost als wichtiges Lebensmittel geerntet wurde.
Spenger Nachrichten vom 18.02.2013
Rose hält die Flügel im Wind
Beim Mühlentag in Hücker-Aschen auch Alttraktoren präsentiert
Wenn der Heimatverein Hücker-Aschen am Pfingstmontag zum Mühlentag einlädt, dann steht der fünfjährige Mats ungeduldig in den Startlöchern. Der Bünder gehört zu den Stammbesuchern, er ist seit drei Jahren immer dabei. »Ich schaue gerne beim Mahlen zu«, erzählt er. Daher war ein Rundgang durch die Wallholländer Windmühle für ihn Pflicht.
Über den Dächern von Hücker-Aschen: Hans-Dieter Vordtriede erklärt den Besuchern den Mechanismus, mit der in der Wallholländer Windmühle am Gehlenbrink in Hücker-Aschen das Korn zu Mehl gemahlen werden kann
Mehr als 150 Besucher ließen sich es nicht nehmen, das Innere der Mühle zu erkunden. Was viele nicht wussten: Ohne den Heimatverein Hücker-Aschen würde die Windmühle, die bereits 152 Jahre alt ist, gar nicht mehr existieren. Die engagierten Bürger setzten sich dafür ein, dass die Windmühle 1979 restauriert wurde.
»Ohne diese Maßnahme wäre sie mehr und mehr in sich zusammengefallen«, erklärte Heinz Elling, Vorsitzender des Heimatvereins Hücker-Aschen. Ein Abriss wäre unausweichlich gewesen. Doch zum Glück wurde die Wallholländer Windmühle nicht nur erhalten, sondern wieder voll funktionsfähig gemacht.
So besitzt die Mühle nun wieder einen Elektromotor – zum Antrieb des Mahlgangs. »Früher wurde auch auf Motorkraft gesetzt, da der Wind nicht immer ausreichend vorhanden war«, erläuterte Heinz Elling. Dies habe die Arbeit für die Müller erheblich erleichtert.
Ab 1911 drehte eine Windrose die Kappe in den Wind. Wie diese Technik funktionierte, konnten die Besucher hautnah erleben – doch dafür mussten sie zunächst ein paar schmale Holzleitern hochklettern. Ganz wie der Müller in früheren Zeiten. Hans-Dieter Vordtriede erklärte oben auf dem Mühlenkopf den Mechanismus der Flügel. Die Windrose sorgt dafür, dass die Flügel genau im Wind stehen, damit diese dann die Mahlwerke antreiben können. »Zur besseren Übersetzung haben wir vor knapp zehn Jahren noch ein kleines Zahnrad dazwischen gebaut«, berichtete Hans-Dieter Vordtriede.
Auch Freunde von Alttraktoren kamen auf ihre Kosten: Vier Traktoren aus den 1940er und 1950er Jahren konnten begutachtet werden. Der eine oder andere Alttraktoren-Liebhaber nahm zur Probe auf dem Fahrersitz Platz – quasi wie bei der Präsentation eines Neuwagens. »Diese Maschinen sind aus der Zeit, als der Übergang von Pferd auf Traktor stattfand«, sagte Ulrich Placke, Festausschuss-Vorsitzender des Heimatvereins. Diese erleichterten früher das Säen und Pflügen.
Trotz des regnerischen Wetters fanden sich viele Hücker-Aschener zwischen Mühle und Heimatstube ein, um den selbst zubereiteten Kuchen oder eine Bratwurst zu probieren. »Das ist schon eine Art Dorftreff«, berichtete Pressewart Jürgen Wildt.
Auch im nächsten Jahr steht wieder der Mühlentag am Pfingstmontag in Hücker-Aschen an. Dann bereits zum 20. Mal. Aufgrund des kleinen Jubiläums soll das Programm morgens mit einem Gottesdienst an der Windmühle eröffnet werden.
Die Stammgäste haben sich diesen Termin mit Sicherheit schon rot im Kalender angestrichen. Die anderen können dies noch nachholen. Schließlich bleiben noch zwölf Monate Zeit, um sich auf das Ereignis zu freuen und vorzubereiten.
Spenger Nachrichten vom 22.05.2013 von Niklas Krämer
Der alte Ackerwagen des Heimatvereins Hücker-Aschen wird wieder neu geschmückt (Mai 2016)
Einige Mitglieder des Heimatvereins Hücker-Aschen haben wieder den alten Ackerwagen an der Bünder Str./ Ecke Gehlenbrink neu bepflanzt. Herbert Hagemeyer hat seinen Wagen in diesem Jahr bereits zum sechzehnten Mal zur Verfügung gestellt, damit Geranien, Wandelröschen, Husarenköpfchen, Petunien und weitere bunte Sommerblumen gepflanzt werden konnten.
In wenigen Wochen wird sich der alte Ackerwagen in ein Blumenmeer verwandelt haben und für einen ganz besonders schönen Anblick sorgen.
Etliche Blumen hatten Hilde Ostermann und Herbert Hagemeyer in ihrem Wintergarten durch den Winter gebracht. Die übrigen Blumen und den Torf hatte die in Hücker-Aschen ansässige Baumschule von Heimatfreund Karl-Wilhelm Vogt (siehe hier) auch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt.
Nach der Pflanzaktion gab es für die fleißigen Helfer einen kleinen Imbiss mit Umtrunk.
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Bisheriger Vorsitzender des Heimatvereins Hücker-Aschen e.V. Heinz Elling.
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Stadtpreis 2011 für Heinz Elling
Die Jury für die Vergabe des Stadtpreises und des Kulturförderpreises unter Vorsitz von Bürgermeister Bernd Dumcke hat die Preisträger 2011 einstimmig gewählt.
Der diesjährige Stadtpreis wird verliehen an Heinz Elling. Er erhält ihn für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement als erster Vorsitzender des Heimatvereins Hücker-Aschen. "Mit unermüdlichem Engagement setzt er sich für den Ortsteil Hücker-Aschen ein. Eine Herzensangelegenheit war und ist ihm der Erhalt und die Restaurierung der Wallholländermühle Dieckmann auf dem Gehlenbrink in Hücker-Aschen", heißt es in der Begründung.
Das heutige Aussehen der Windmühle sei ohne Elling nicht denkbar. Er werde nicht müde, sich immer wieder mit Denkanstößen und großem handwerklichen Geschick für den Erhalt der denkmalgeschützten Windmühle einzusetzen. Die Windmühle sei inzwischen wieder zu einem Schmuckstück und beliebten Treffpunkt im Stadtteil Hücker-Aschen geworden. Das Jubiläum "150 Jahre Windmühle Dieckmann auf dem Gehlenbrink" im Juni dieses Jahres habe dies eindrucksvoll bestätigt.
Wechsel an der Spitze des Heimatvereins Hücker-Aschen: Heinz Elling gibt Amt ab
Von Siegfried Huss
Generationenwechsel im Heimatverein Hücker-Aschen: Michael Darnauer (44) wird neuer Vorsitzender der Heimatfreunde und löst damit Heinz Elling (76) ab.
Dieser hatte dem Verein 22 Jahre vorgestanden und war etwa 30 Jahre im Vorstand tätig. »Ich werde die bislang bewährte Arbeit von Heinz Elling fortführen.
In Hücker-Aschen geboren und aufgewachsen, möchte ich dazu beitragen, die Vereinsführung und auch das Vereinsleben weiter zu verjüngen«, versprach Michael Darnauer während der Jahreshauptversammlung vor gut 40 Heimatfreunden.
»Schwerpunkte meiner künftigen Vorstandsarbeit werden die Erhaltung und Pflege unserer Wallholländer-Windmühle, wie auch die Plattdeutsche Runde sein. Da das Interesse an plattdeutscher Geschichte sehr gut ist und angenommen wird, liegt mir der Erhalt der plattdeutschen Mundart am Herzen«, sagte er.
Vor gut zwei Jahren sei er durch seinen Nachbarn Ulrich Placke zum Heimatverein gestoßen. Placke selbst löste nach langjähriger Vorstandsarbeit Manfred Babenhauserheide als stellvertretenden Vorsitzenden ab. Pressewart Jürgen Wildt übergab seine Aufgaben indes an Schriftführer Wolfgang Adolph. Bestätigt wurden: Christel Wildt (Kassenwartin) sowie Anneliese Adolph (Wanderwartin) und Herbert Hagemeier (Leiter der Plattdeutschen Runde). Auch der Festausschuss um Manfred Babenhauserheide, Michael Darnauer, Ulrich Placke und Ulrich Zudak kann seine Arbeit fortsetzen.
Das besondere Augenmerk des Heimatvereins Hücker-Aschen gilt weiterhin der historischen Wallholländer-Windmühle, die im Jahre 1860 den Betrieb durch Müllermeister Friedrich Wilhelm Dieckmann aufnahm. Dass zum Mühlentag an Pfingstmontag wieder Mehl gemahlen werden kann, daran hatte auch Heinz Elling großen Anteil.
So wurden während seiner Amtszeit die Mühlenflügel mit Segeln bespannt. Die Mühle ist heute ein technisches Baudenkmal auf dem Gehlenbrink.
Im Jahresbericht rief Schriftführer Wolfgang Adolph noch einmal die vielfältigen Aktivitäten des vergangenen Jahres in das Gedächtnis der Anwesenden. Darunter die Zusammenarbeit mit der Löschgruppe Hücker-Aschen, um das jährliche Osterfeuer vorzubereiten. Der plattdeutsche Gottesdienst mit Pfarrer Markus Malitte in der Kirche Klein-Aschen verzeichnete erneut einen guten Besuch. Auch in diesem Jahr ist das Osterfeuer am 27. März 2016 fest im Terminplan der Heimatfreunde eingeplant, ebenso wie der 22. Deutsche Mühlentag am Pfingstmontag (16. Mai 2016) mit zentralem Gottesdienst.
copyright: Westfalenblatt 2016
Neuer 1. Vorsitzender ist:
-Michael Darnauer- Laimbrink 2 32139 Spenge
Telefon: 05225 - 601281
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