Gaststätte “Seerose”
Hinweisschild an der Moorstraße.
Foto: Günter Ellenberg
Die “Seerose” ist aus der früheren Gaststätte “Am See” (Gründer und Erbauer: Eheleute Walkenhorst) hervorgegangen.
Die Lokalität nebst Campingplatz ist von den Erstbesitzern Walkenhorst an den Gastwirt Willi Hötker verkauft worden. Dieser hat es umfassend renoviert. In der ersten Zeit hat Berta Walkenhorst noch in der Gaststätte geholfen; damit dann aber aus Altersgründen aufgehört.
Ebenso hat Willi Hötker in den Campingplatz investiert und diesen gut “in Schuss” gehalten.
Willi Hötker hat später dann die Gaststätte “Seerose” und den Campingplatz weiter veräußert.
Willy Hötkers Moor-Idylle (1974):
Der kleine Campingplatz in Hücker kennt fast nur ganz treue Dauergäste
Durch das Blätterdach Sternschnuppen zählen
„Früher war das hier ein richtiger Sumpf“, erinnert sich Joachim Kirchhof. Der Herforder Rentner ist nun schon seit 20 Jahren Dauergast auf dem kleinen Campingplatz am Hücker-Moor. Und wie für viele andere Camper auch, ist der ruhige Platz sein zweites Zuhause.
Bereits seit Beginn der 50er Jahre gibt es am Ufer von Spenges beliebtestem Ausflugsziel einen Zeltplatz. Anfangs war das eine feuchte Wiese mit einem einzigen Wasserhahn für alle Gäste. Joachim Kirchhof und Frau Alice erinnern sich noch. 1954 waren sie zum ersten Mal angereist - als Mitglieder des Herforder Angelvereins.
Seitdem hat sich natürlich vieles verändert und heute gibt es neben guten Sanitäranlagen 40 voll ausgestattete Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile.
Über 30 der Parzellen hat Willy Höker, der seit zehn Jahren den Platz verwaltet, an Dauergäste vermietet. Lediglich an Wochenenden kommen Gäste vorbei, die nur kurz bleiben wollen und mit fünf Mark pro Wagen und Person (Kinder drei Mark) ist Campen hier noch ein wirklich preiswertes Vergnügen.
Sommersitz am Wasser
Joachim Kirchhof blieb mit seiner Familie auch erst nur an den Wochenenden am Moor. Die gute Gemeinschaft in der Wohnwagenkolonie, die ruhige Lage veranlaßten ihn jedoch schon bald, seinen „Sommersitz“ ganz ans Wasser zu verlegen. Hier hat er zwei nebeneinander liegende Parzellen angemietet. Zwischen den beiden Wohnwagen schachtete er sogar die Erde für einen kleinen Teich aus.
Das Leben unter den Bäumen möchte er nicht mehr missen: den ganzen Tag an der frischen Luft. Und Stress ist auf dem kleinen Platz am Moor wirklich ein Fremdwort. In den Sommermonaten fährt das Ehepaar Kirchhoff oft nur zum Wäsche waschen und zur Kontrolle des Briefkastens in die Herforder Wohnung.
Einige Wohnwagen weiter lebt Joseph Stauss. Auch er genießt die Ruhe hier, denn nach einer Herzoperation ist der Bünder Rentner zu einem beschaulicheren Leben gezwungen. Besonders die Luft tut ihm gut, sagt er.
Massen von Mücken
Auch wenn dieselbe oft genug von Mücken wimmelt. „Ganz hartnäckige Tiere“, bestätigt auch Joachim Kirchhof. Früher, als ein Abwasserkanal noch direkt am Platz vorbeiführte, sei es aber noch schlimmer gewesen, tröstet er seinen Nachbarn. Joseph Stauss hat erst seit fünf Jahren seinen Sommersitz am See.
Die meisten Besucher der beschaulichen Idylle kommen schon seit vielen Jahren. Ein Ehepaar reist sogar aus den Niederlanden an, etliche andere aus dem Ruhrgebiet oder Münsterland.
Ein Fan aus Enger
Aus dem nahen Enger kommt Reiner Siekmamm schon seit 18 Jahren hierher. Ihm und seiner Familie fehlt der eigene Garten. Am Moor können sie richtig durchatmen. Hinter einem kleinen Zaun sind Blumen angepflanzt und ein paar Gartenzwerge passen ganz genau ins Bild. Reiner Siekmann sorgt auch für die Sauberkeit. Mit dem Rechen fegt er die Blätter auf dem Kiesweg zusammen, denn hohe Pappeln überdachen den schattigen Platz.
Die Eigeninitiative seiner Gäste findet Platzbesitzer Willy Hötker besonders lobenswert. Auch bei vielen Reparaturarbeiten sind die Dauergäste mit dabei. „Ruhe und Beschaulichkeit“ suchen sie. Und damit sie diese auch weiterhin finden, packen sie mit an. Schon seit vielen Jahren.
Am schönsten sei es, verrät Joachim Kirchhof, wenn er in der Nacht durch die Bäume in den klaren Sternenhimmel blickt und beim sanften Rauschen der Blätter die Sternschnuppen zählt. So oft er will, kann er das haben, sagt er. Aber nur hier, auf seinem Platz am Hücker Moor...
Der Campingplatz wurde im Laufe der Zeit nicht mehr gepflegt und der Betrieb ist dann ca. im Jahre 2000 / 2001 eingestellt worden.
Seit 2006 wird die Gaststätte “Seerose”, die bis dahin ca. 6-7 Jahre nicht mehr in Betrieb war, von Carola Kühn bewirtschaftet.
Die Gaststätte “Seerose” wird seit Mitte 2008 von den neuen Eigentümern Karina Held und Jürgen Weber geführt, die ebenfalls Eigentümer des “Moorstübchens” sind dieses bewirtschaften.
Foto: Günter Ellenberg
Die Seerose vom Parkplatz aus gesehen.
Foto: Christina Ellenberg
Die Seerose vom Bootssteg aus gesehen.
Foto: Christina Ellenberg
“Seerose« aus Schlaf erwacht”
Carola Kühn betreibt die Ausflugs-Gaststätte mit Berliner Charme
Sieben Jahre währte der Winterschlaf, doch jetzt ist die “Seerose” zum Leben erweckt worden. Seit vier Wochen bewirtet Carola Kühn wieder Jung und Alt in der Ausflugsgaststätte. Mit Wiedereröffnung der “Seerose” ist das Gastronomie-Quartett am Hücker Moor wieder komplett.
Gemütliche Biergarten-Atmosphäre strahlt das Lokal aus, das sich zwischen “Seeschlößchen” und stillgelegtem Camping-Platz befindet. “Wir wollten einfach erst einmal eröffnen und haben uns für das nächste Jahr viel vorgenommen”, erklärt Carola Kühn. Eines der wichtigsten Anliegen der 48-jährigen Gastronomin ist ein Spielplatz, auch Boote sollen wieder am Steg der “Seerose” anlegen können. Doch das sind Ziele für 2007. “Erst einmal haben wir Grund reingebracht.” “Wir finanzieren alles aus eigenen Mitteln, wollen unabhängig sein”, erklärt Andreas Kühn, der seine Frau unterstützt, wenn sein Beruf das zulässt.
Die Speisekarte bietet etwas für den schnellen Hunger: Frikadellen, Würstchen, Pommes sowie ein kleines Frühstück für Frühaufsteher. Später, wenn sich alles eingespielt hat, will Carola Kühn auch hausgemachte Eintöpfe servieren - wie bei Muttern. Es versteht sich von selbst, dass die Kuchen selbst gebacken sind. Für Durstige bietet die Getränkekarte manche Abwechslung. “Wir sind brauerfrei”, erklärt Kühn das Angebot gleich mehrerer Biersorten.
Insbesondere Familien mit Kindern will Carola Kühn ansprechen. Aber auch ältere Moor-Besucher begrüßen das ruhige Ambiente und schätzen einen Schnack mit der Wirtin. Carola Kühn kommt unverkennbar aus Berlin, lebt aber schon seit 16 Jahren in Ostwestfalen. Sie setzt auf den persönlichen Kontakt zu ihren Gästen. Andreas Kühn freut sich, dass besonders die Hückeraner in der “Seerose” einen Treffpunkt gefunden haben.
Schulklassen haben die Gaststätte schon für ihre Abschlussfeiern genutzt. Vor allem zeigt Carola Kühn, Mutter von drei Kindern, ein Herz für jüngere Moor-Gäste. Sie freue sich auch über Schulklassen, die bei ihr Rast machen. Das Speiseangebot halte deshalb auch etwas für den schmaleren Geldbeutel bereit. Platz finden bei ihr 80 Gäste im Biergarten und 20 weitere auf der Terrasse. Im Lokal gibt es 50 Sitzplätze.
Geöffnet hat die neu erblühte “Seerose” von morgens 10 Uhr bis 22 Uhr und zwar das ganze Jahr über ohne Winterpause. Nur montags ist Ruhetag.
Artikel vom 30.06.2006
Die Seerose mit dem Bootsanleger im Hintergrund.
Foto: Christina Ellenberg
Blick Nähe Bootssteg zur Seerose.
Foto: Christina Ellenberg
Gastronomin der Seerose saniert Campingplatz
Im Frühjahr können Reisende Zelte am Moor aufschlagen
In einen Dornröschenschlaf versunken ist der Campingplatz am Hücker Moor - noch. Karina Held (26) hat sich vorgenommen, das beliebte Urlaubsziel der 1960er Jahren wieder attraktiv zu machen.
Die 26-jährige Bürokauffrau hat Ostern die “Seerose” übernommen und ist nach der ersten Saison zufrieden. 40 Plätze hat ihre Gaststätte, zusätzlich kann sie Kunden auf der Terrasse bewirten. Doch nicht nur Gastronomie und Bootsverleih stoßen bei den Gästen auf reges Interesse. “Immer wieder werde ich nach dem Campingplatz gefragt”, berichtet sie. Kurz entschlossen entschied die Bünderin, den Platz wieder aufzumachen.
Doch bis Camper am Hücker Moor wirklich ihre Quartier aufschlagen können, wird noch einige Zeit vergehen. “Wir hoffen, dass wir bis zum Frühjahr fertig werden”, sagt Karina Held. Denn der Campingplatz ist in den vergangenen Jahren verwahrlost: Acht alte Wohnwagen verrotten hier, die alten Lampen sind schon längst nicht mehr funktionstüchtig und auch die sanitären Anlagen müssen dringend überholt werden. “Vieles stammt noch aus den 1960er Jahren”, vermutet Karina Held.
In den 1960er Jahren war das Hücker Moor ein beliebtes Reiseziel. Ilse Beckmann (Beckmanns Schankwirtschaft) erinnert sich: “Die Familie Hötker hat damals das Feld vom Bauern Beckhoff gekauft und den Campingplatz errichtet. Damals wurde noch viel gezeltet. Sogar aus Holland kamen die Gäste”, sagt die 80-Jährige. Doch das Interesse wurde geringer und nach einigen Pächterwechseln seien in den vergangenen zehn Jahre keine Camper mehr nach Hücker-Aschen gereist.
Die neue Betreiberin ist bereits seit Wochen dabei, die Spuren der Verwahrlosung zu beseitigen. Tonnen von Abfall werden entsorgt, Bäume und Sträucher geschnitten. Das Konzept ist einfach: “Wir wollen hier einen naturbezogenen Campingplatz einrichten.”
Karina Held macht sich keine Sorgen, dass die geplanten 30 bis 60 Stellplätze leer bleiben könnten: “Der Platz ist in vielen Campingführern noch verzeichnet. Ich habe so viele Anfrage, da hätte ich den Platz schon halb voll.” Und die ersten Gäste sind auch schon da: “Meine Eltern stellen ihren Wohnwagen hier auf, wenn sie mich besuchen.”
Alte Unterlagen gesucht.
Zur Eröffnung des Campingplatzes will Karina Held eine Ausstellung zusammenstellen. Wer alte Unterlagen oder Fotos hat, wird gebeten sich mit Karina Held in Verbindung zu setzen.
Artikel vom 06.11.2008
Der Bootssteg der Seerose
Foto: Günter Ellenberg
Der Bootssteg der Seerose
Foto: Günter Ellenberg
Rockige Klänge in der “Seerose”
Musikfestival am Hücker Moor bietet Nachwuchsbands eine Bühne
Manchmal brauchen junge Künstler einfach eine Bühne, auf der sie glänzen können. Am Samstag haben acht Bands die “Seerose” am Hücker Moor in eine Bühne verwandelt und die Zuhörer begeistert.
Ein gemischtes Publikum hatte sich am Hücker Moor eingefunden - gespannt auf die Musik, die das zweite Bog-Rock-und-Pop-Festival zu bieten hatte. Präsentiert und organisiert wurde das Festival von Andreas Duncker vom mobilen Musikunterricht und von Patrick Beckmann, der selbst Bassist in einer der Bands ist, die auftraten.
Die Idee der Veranstalter: Gerade Nachwuchsmusikern brauchen eine Bühne, auf der sie ihre Songs präsentieren können. Musiker brauchen den Auftritt und das Publikum.
“Es geht darum, auch mal was für die jungen Bands zu machen. Ihnen eine Plattform zu geben”, sagte Patrick Beckmann. “Es soll ein Abend werden, an dem nur die Jugendlichen im Vordergrund stehen”, sagte Andreas Duncker. Alle Bands und Musiker dieses Festivals stehen mit ihm und seiner Musikschule in Verbindung. Es sind ehemalige oder aktuelle Schüler, die sich zu Bands zusammengefunden haben.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Band New Corner. Als die Anfrage für einen Auftritt kam, zögerten die Nachwuchsmusiker nicht lange. Die Fünf spielen seit einem Jahr zusammen und läuteten den Abend mit rockigen Liedern ein. Konzentriert spielten Matthias, Niklas, Sebastian, Matthias und Jannick die Stücke der Großen und zeigten, dass eine solche Bühne genau das Richtige für sie ist. Im Moment spielen sie noch keine eigenen Songs. “Aber das kommt noch”, sagte Bassist Niklas zuversichtlich.
Ein weiteres Talent, das an diesem Abend zu sehen und vor allem aber zu hören war, ist Romina Markmann. Mit ihrer starken und eindrucksvollen Stimme berührte sie die Zuhörer. Interessierte Zuhörer hatten aber auch Die Möwen, Stereowerk, Schallwandler, the Underrestibles, Silence in an emptyboat und die Backyard Ramblers - zusammen lockten sie nach und nach immer mehr Leute in das Innere der “Seerose”.
In der Gaststätte entwickelte sich ein Hauch von Festival-Atmosphäre. Die provisorische Bühne tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Besucher honorierten, dass die Musiker mit Leidenschaft bei der Sache waren, den Mut besaßen und sich auf die Bühne trauten. Die Freude am Auftritt war den jungen Musiker deutlich anzumerken, auch wenn manch Einer noch mit einer guten Portion Lampenfieber zu kämpfen hatte. Unverbrauchte Bands boten einen stimmungsvollen Abend.
Artikel vom 03.09.2012
Campingplatz
Der zur “Seerose” gehörende Campingplatz ist seit ca. 2000 / 2001 nicht mehr in Betrieb. Das Gelände wird nicht mehr gepflegt und mehr oder weniger sich selbst überlassen. Erhalten geblieben ist das nachstehende Campinghaus.
Das Campinghaus wird heute von einem privaten Rockabilly Verein genutzt.
Foto: Günter Ellenberg
Das Campinghaus wird heute von einem privaten Rockabilly Verein genutzt.
Foto: Günter Ellenberg
Blick auf das eingezäunte Gelände des ehemaligen Campingplatzes.
Foto: Günter Ellenberg
Gaststätte Seerose 2019
© Google Earth
Zwischen der Gaststätte Seerose und dem Kurhaus soll es früher einen kleinen Tierpark gegeben haben. Der Besitzer soll Lehrer gewesen sein.
Informationen über die heutige Seerose hier: