Kiosk/Pavillon, später Gaststätte “Am See”

 

Zunächst wurde von Gustav Walkenhorst die Gaststätte “Waldesruh” an der Torfstraße betrieben, die 1929 die Erlaubnis zum Ausschank von alkoholfreien Getränken und Bier erhielt.

Am 23.04.1950 erfolgte die Eröffnung eines Verkaufsstandes und einer Bootsstelle mit 10 Booten zur wassersportlichen Nutzung des Hücker Moores durch die Eheleute Walkenhorst - gelegen unmittelbar am Ufer des Sees -.

Als Nachfolger dieses Verkaufsstandes ist dann die “Gaststätte am See” am Ufer des Hücker Moores und der Campingplatz inkl. WC und Waschgelegenheiten gebaut worden.

Berta und Erich Walkenhorst haben zur Eröffnung dazu am 20.04.1956 eine Eröffnungsfeier organisiert.

 

img267Original Einladungskarte von 1956
© Info Walkenhorst

 

 

img263aGaststätte “Am See”.
© Ingo Walkenhorst

 

 

img261Gaststätte “Am See”.
© Ingo Walkenhorst

 

 

img268aGaststätte “Am See”.
© Ingo Walkenhorst

 

 

Nur ca. 3 Monate später (am 15.07.1956) herrschte Hochwasser am Hücker Moor. In den Gebäuden am Ufer  stand das Wasser 31 cm hoch. Die Anlegestege für die Boote und die Wege waren überschwemmt.

 

IMG-20190830-WA0051 - KopieWährend der Überschwemmung.
© Ingo Walkenhorst

 

 

IMG-20190830-WA0056 - KopieWährend der Überschwemmung.
© Ingo Walkenhorst

 

 

Am 01.05.1960 fand die Einweihung des neu errichteten “kleinen” Campinghauses statt.

 

Walkenhorst-BertaFrau Berta Walkenhorst auf dem Campingplatz
© Ingo Walkenhorst

 

 

AK_10335472_gr_1 - KopieCampingplatz Walkenhorst.
© Ingo Walkenhorst

 

 

2043230 - KopieCampingplatz Walkenhorst.
© Ingo Walkenhorst

 

 

Campingplatz-01Campingplatz.
© Ingo Walkenhorst

 

 

AK_50725096_gr_1 - KopieCampingplatz Walkenhorst.
© Ingo Walkenhorst

 

 

Am 04.12.1960 trat das Wasser des Hücker Moores erneut so weit über die Ufer, dass die Gebäude geräumt werden mussten.

 

img260aBau des Campinghauses 1963/64
© Ingo Walkenhorst

 

 

img276aAufenthaltsraum des neuen Campinghauses 1963/1964
© Ingo Walkenhorst

 

 

Am 20.04.1964 wurde das neue “große” Campinghaus eingeweiht.
Hierdurch standen den Gästen nun auch ein Aufenthaltsraum, eine Küche und Duschgelegenheiten zur Verfügung.

 

Campinghaus-neu Das Campinghaus steht noch und wir heute von einem Verein genutzt.
Foto: Günter Ellenberg

 

 

Bereits seit Beginn der 50er Jahre gibt es am Ufer von Spenges beliebtestem Ausflugsziel einen Zeltplatz. Anfangs war das eine feuchte Wiese mit einem einzigen Wasserhahn für alle Gäste. Joachim Kirchhof und Frau Alice erinnern sich noch. 1954 waren sie zum ersten Mal angereist - als Mitglieder des Herforder Angelvereins. Seit dem hat sich natürlich vieles verändert und heute gibt es neben guten Sanitäranlagen 40 voll ausgestattete Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile.
 

 

August 1971

International
Längst ist der Campingplatz am relativ flachen Gewässer eine internationale Angelegenheit. Sein Besitzer, Gastwirt Walkenhorst: „hier war während des gesamten Sommers was los“. Die Gäste, die aus dem entferntesten Land kamen, waren aus Australien. Zwei junge Mädchen machten auf ihrer Reise durch den europäischen Kontinent mit ihrem englischen Kleinstwagen in Hücker-Aschen Station. Ebenfalls begrüßte man am Moor Besucher aus Südafrika. Das Gros der Gäste stellten aber Holländer, Engländer und natürlich die Deutschen. Erstmals zeltete auf dem heimischen Platz ein Ehepaar aus der CSSR.

 

Der Betrieb des Campingplatzes ist ca. im Jahre 2000 / 2001 eingestellt worden.

 

Walkenhorst-01Für die hilfreiche Unterstützung bei der Aufarbeitung sowie die Überlassung der seltenen Fotos bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Ingo Walkenhorst (Sohn von Berta und Erich Walkenhorst).

 

 


 

Zeitungsbericht aus dem Jahre 1964   -   Neues aus Bünde (Ausgabe Nr. 182, Bünde und Umgebung)

Neues Campinghaus eingeweiht.
Vorbildliche sanitäre Einrichtungen
Erstes Gebäude dieser Art im heimischen Raum

Gemütlich ist es in dem neuen Campinghaus bei Walkenhorst am Hückermoor. Das fanden auch die Campinggäste und die Handwerker, die sich am Sonnabend um 20 Uhr zur Einweihung des neuen und bisher einzigen Campinghauses des heimischen Raumes am „Hücker“ trafen.

Architekt Ebeler, Spenge, der die Planungen aufgestellt und den Bau geleitet hatte, überreichte den Wirtsleuten und Besitzern des Campingplatzes am Moor, den Eheleuten Walkenhorst, die Schlüssel des neuen Hauses, das jetzt sicher noch mehr „Camper und Caravaner“ zum Hückermoor locken wird, als es ohnehin bisher schon der Fall war.

Zur Einweihungsfeier waren neben den Handwerkern, die beim Bau des Hauses mitgeholfen hatten, auch deren Ehefrauen eingeladen. Außerdem nahmen an der Feier auch Campinggäste aus Holland und der Bundesrepublik teil. Nach der Schlüsselübergabe und einer kleinen Ansprache des Architekten, in der Ebeler betonte, daß dieses Haus nach den modernsten Gesichtspunkten errichtet worden sei und der Bequemlichkeit der Campinggäste diene, wurden die Räume des Gebäudes besichtigt.

Auch die Verwaltung des Amtes Spenge, zu dem das Hückermoor gehört, vertreten durch Amtmann Witthoff und Amtsoberinspektor Fränsing, zeigte sich sehr angetan von diesem Haus.

In einem gemütlichen Aufenthaltsraum können die Campinggäste ihre Abende verbringen. Dieser Raum ist gut eingerichtet und sehr nett ausgestaltet. Für alle Camper, die nicht gern auf Gas- oder Benzinkocher selbst kochen möchten, steht eine Küche zur Verfügung, in der ein Herd und Abwaschbecken auf die Gäste warten.

Vorzüglich sind die sanitären Einrichtungen des Hauses; die Toiletten- und Duschräume sind ganz gekachelt und leicht sauberzuhalten. In einem Zuge wurde hier gleich ein Mißstand behoben: für die Sonntagsgäste am Hückermoor steht im neuen Campinghaus eine große öffentliche Toilettenanlage zur Verfügung. Eine große Terrasse schließlich rundet das Bild ab und gibt den Campern Gelegenheit, an langen Abenden draußen zu sitzen.

Nach dem offiziellen Teil der Einweihungsfeier gingen die Gäste am Sonnabend in den Pavillon der Gaststätte Walkenhorst hinüber und feierten hier in gemütlichem Kreise weiter.

 


 

Zeitungsbericht vom August 1963

Holländer dankten mit großem Blumenstrauß

Regierungskommission am Campingplatz Hückermoor

Hückermoor im August 1963.
Für die Zustände auf dem Campingplatz am Hückermoor interessierten sich am gestrigen Donnerstag eine Regierungskommission aus Detmold, bestehend aus Regierungsassessor Ciesmeier, Regierungs-Medizinalassessor Dr. Koblenz und Regierungsoberinspektor Tofaute. Verstärkt wurde diese Kommission durch Kreisjugendpfleger Horst Freytag als Vertreter des zuständigen Jugendamtes.

Die Kommission bezeichnete den Campingplatz am Hückermoor als am Komfort gemessen normal, lagemäßig gehört er jedoch zu den schönsten im Regierungsbezirk. Amtsdirektor Roberz, Spenge, zu dessen Amtsbezirk das Hückermoor gehört, war ebenfalls bei der Besichtigung des Platzes zugegen.

Die Regierungskommission wird sich im Laufe der nächsten Zeit auch die anderen im Regierungsbezirk liegenden Campingplätze, etwa 40 an der Zahl, ansehen und begutachten. Es geht darum, ob die Camping- und Zeltplätze in bezug auf Hygiene, Sauberkeit und Betreuung den Bestimmungen entsprechen.

Besonderer Wert wird auf die Beaufsichtigung jugendlicher Zelter gelegt. Wie uns die Frau des Platzbesitzers Walkenhorst sagte, werden Jugendliche zum Teil abgewiesen, wenn sie einen schlechten oder verwahrlosten Eindruck machen. In jedem Fall werden jugendliche Pärchen, die zusammen zelten wollen und nicht verheiratet sind, abgewiesen. Bei dieser Aufgabe der Überprüfung der jungen Campinggäste werden die Platzbesitzer von der Polizei und der zuständigen Ordnungsbehörde unterstützt.

Erlaubnisscheine gern gesehen
Am Hückermoor wird es gern gesehen, wenn jugendliche Gäste eine schriftliche Erlaubnis ihrer Eltern zum Zelten mitbringen. Wie von der Kommission verlautete, wäre auf allen Plätzen in Nordrhein-Westfalen die Vorlage eines solchen Erlaubnisscheines der Erziehungsberechtigten wünschenswert. In Niedersachsen ist dieser Erlaubnisschein bereits Pflicht geworden, in Nordrhein-Westfalen hinkt man in dieser Beziehung noch etwas nach. Die Besitzer des Campingplatzes sind dafür verantwortlich, daß auf ihrem Platz die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes in jeder Beziehung eingehalten werden.

Auf dem großen Platz am Hückermoor haben 200 bis 250 Zelte Raum, und während der Feiertage ist der Platz in diesem Jahr auch fast voll geworden. An diesen Tagen haben die Platzbesitzer natürlich alle Hände voll zu tun, um des Ansturms und der vielen Wünsche der Gäste Herr zu werden. Als wir gestern den Platz besuchten, standen dort nicht ganz so viele Zelte wie in der Hauptsaison, aber es herrschte trotzdem ein quirlendes Leben auf dem Platz.

Die Kommission besichtigte die Zelte und den Platz und richtete ein besonderes Augenmerk auf die sanitären Einrichtungen. Wie gesagt wurde, sei die Anlage von Duschen für diesen Platz noch wünschenswert. Toiletten und Waschräume sind in ausreichender Menge vorhanden.

Eine besonders schöne Geste der Dankbarkeit wurde am gestrigen Donnerstag Frau Walkenhorst zuteil. Eine holländische Gruppe, die am Hückermoor gezeltet hatte, überreichte ihr einen großen Blumenstrauß als Dank für die vorbildliche Betreuung. Wenn dieses Zeichen nicht für den Platz am Hückermoor spricht…?!
 


 

Zwischen der Gaststätte Seerose und dem Kurhaus soll es früher einen kleinen Tierpark gegeben haben. Der Besitzer soll Lehrer gewesen sein.

Die Lokalität nebst Campingplatz ist von den Erstbesitzern Walkenhorst an den Gastwirt Hötker verkauft worden. Dieser hat es später weiter veräußert. Heutige (2019) Besitzerin ist Frau Karin Held.

 

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