Jugendarbeit

Die große Bandbreite der Jugendarbeit der Ev.-luth. Kirchengemeinde Hücker-Aschen wird aus den alten Abkündigungsbüchern deutlich.

In den 50er-Jahren wurde eingeladen zum männlichen Jugendkreis bzw. CVJM, zum Mädchenkreis und zur Jungschar. Die Organisation und Durchführung der Gruppenstunden dürfen in den 50er- und 60er-Jahren hauptsächlich bei Gemeindepfarrer Hermann Böhlke und seiner Ehefrau Hanna gelegen haben. Aber auch schon damals gab es immer wieder Gruppenleiterinnen und –leiter, die die einzelnen Gruppen betreuen und eine große Schar von jungen Menschen in ihrer Jugend begleitet haben.

In den Fahrtenbüchern des CVJM wird von interessanten Zelt-Freizeiten und Fahrten berichtet, z. B. Sauerlandwanderung (1960), Schweizfahrt (1961), Spiekeroog (1962), Goslar (1964), Steinhuder Meer (1965) und Helgoland (1967). Auch die Fahrten mit Fahrrädern zum Sennetreffen 1966 und 1967 sind darin nachzulesen.

Großen Anklang fanden die gemeinsamen Fahrten Anfang der 60er-Jahre mit dem Bus zum Stadttheater Herford im Rahmen des Kreisjungendringes Herford. Eine fruchtbare Zeit (dokumentiert durch viele Berichte in den Tageszeitungen) war die Teilnahme an den zahlreichen Aktivitäten des damaligen Amtsjugendringes Spenge. An den Winterfreizeiten zum Beispiel nahmen viele Hückeraner Mädchen und Jungen teil, und sie werden diese Fahrten sicherlich noch in guter Erinnerung haben:

Edersee (1968), Bad Lauterberg (1969), Clausthal-Zellerfeld (1970), Latzbruch (1971) und Goslar (1972). Zu dieser Zeit gab es außerdem viele enge Kontakte und gemeinsame Unternehmungen mit dem CVJM Wallenbrück-Bardüttingdorf.

Auch war der CVJM Hücker-Aschen bei den damals vom Amtsjugendring Spenge durchgeführten Tischtennis- und Minigolf-Turnieren erfolgreich. Meistens konnten unsere Mannschaften den ersten und zweiten Platz belegen.

Ende 1971 wurde mit Jugendwart Karl-Heinz Hempel erstmals eine hauptamtliche Kraft zur Schulung und Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeiter für den Bereich der Kirchengemeinden in der Stadt Spenge (Spenge-Mitte, Lenzinghausen, Wallenbrück und Hücker-Aschen) eingestellt. Diese Gemeinden bildeten 1981 einen Jugendfachausschuss. In diesem Jahr wurde Wolfgang Rußkamp als Jugendwart eingestellt (bis 1991). Ihm folgten Peter Bulthaupt, Ina Voigt-Schlöpel und Christian Stöppelmann. Mit den hauptamtlichen Jugendwarten in Spenge und dem gemeinsamen Jugendfachausschuss bekam die Jugendarbeit in Hücker-Aschen einen übergemeindlichen Rahmen. Aber ohne den tätigen Einsatz der Pfarrer, ihrer Ehefrauen und vieler treuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort hätte es die vielfältige Jugendarbeit in unserer Kirchengemeinde nicht gegeben.

Besonders erwähnenswert ist der Jugendbibelkreis (1983 bis 1990), aus dem viele Mitglieder auch im Jugendchor aktiv waren. Wenn die Namen der einzelnen Gruppen sich im Laufe der Jahre auch verändert haben, so hatten sie doch alle das Bestreben, den Kindern und Jugendlichen die Botschaft von Jesus Christus nahe zu bringen. Sing- und Spielkreis, Kinderchor, Mädchen-Jungschar, Jungen-Jungschar, Jugendreis, Jugendklub, Jugend-Hauskreis, Kreis für junge Erwachsene, Teerunde, Klub 96, Der Treff.

Seit 1983 haben Pfarrer Wolfgang Moning und seine Frau in jedem Sommer eine Jugendfreizeit angeboten; davon allein 15 mal auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm. Einen Eindruck vermittelt der Bericht einer Mitarbeiterin von 1993.

„Sommerzeit – Urlaubszeit! Endlich mal raus aus dem Alltagstrott, mal so richtig ausspannen! Morgens ausschlafen, dann zum Frühstücksbuffet schleppen, den Rest des Tages am Strand in der Sonne liegen, ab und zu mal einen gut durchorganisierten Ausflug in die Umgebung mitmachen und abends in einer Kneipe oder Disko neue Leute kennen lernen… so sieht Urlaub aus – aber nicht, wenn man mit Pastor Moning auf eine Freizeit fährt, noch dazu als Mitarbeiterin. Da ist nämlich morgens um halb sechs die Nacht vorbei, denn dann wird man bereits von einem Föhn aus den süßesten Träumen gerissen. Wenn man sich dann um halb acht voller Elan aus seinem Bett geschwungen und den Kampf um die Dusche hinter sich gebracht hat, stellt man plötzlich fest, dass sämtliche Schuhe fehlen. Die linken finden sich bald zusammengeknotet und in eine Plane gewickelt auf dem um des Treppengeländer geknüpften Volleyballnetz. Die rechten wurden erst nach dem mit verschlafenen Gesichtern überstandenen Frühstück am Strand in einem Baum hängend gefunden. Sie sind ebenfalls verknotet und in eine Plane gewickelt. Nun kommt die für alle Teilnehmer verbindliche Bibelarbeit. Vorher wird kräftig gesungen. Das hört sich jedoch manchmal eher nach Klageliedern als nach Lobpreis an. Denn weil Teilnehmer A nicht gern singt und mit Teilnehmer B dauernd quatscht, singt Teilnehmer B natürlich auch nicht mit. Bei den Bibelarbeiten selbst werden dann aber doch die meisten aktiv.

Danach muss das Mittagessen zubereitet werden. Wer schon mal zu zweit für 29 Personen Kartoffeln geschält hat, kann sich denken, warum es öfters Reis, Nudeln oder Eintopf aus der Dose gibt. Wir haben aber auch viel Spaß in der Küche und das Zuschauen der Teilnehmer durch die Durchreiche erfreut sich großer Beliebtheit. Diese Zaungäste kann man allerdings sehr schnell vertreiben, wen man ihnen einen Job in der Küche anbietet.

Vor und nach jeder Mahlzeit tritt der Küchendienst in Aktion. Tischdecken und Abräumen, Abwaschen und Abtrocknen sind die Aufgaben dieses unbeliebten Amtes. Es soll ja Jugendliche geben, die noch nie ein Geschirrtuch in der Hand gehabt haben. Auf so einer Freizeit lernt man eben allerlei…

Als wenn dies alles noch nicht der Strapazen genug wären, wird nun auch noch gewandert! Alle haben ihren Walkman auf; nur ich hab meinen vergessen, das ist vielleicht öde! Aber ab und zu trennt sich doch mal jemand von seinem „Kommunikationstöter“, so dass es zu einer Unterhaltung kommen kann. Außerdem ist es auf Bornholm auch immer wieder schön. Einfach nur die wunderbare Landschaft mit dem Meeresgeruch und dem frischen Wind zu genießen, ohne etwas zu sagen. Dazu ist auch der Strand vor unserer Haustür sehr gut geeignet.

Das Schöne an solch einer Freizeit ist, dass man im Zusammenleben mit den anderen, im Gesprächen und Bibelarbeiten neue oder auch erste Erfahrungen mit Gott macht und sich darüber austauschen kann.“

Neben den Sommerfreizeiten denken viele Jugendliche gewiss auch gern an die fröhlichen und zugleich besinnlichen Silvesterfreizeiten von 1984 bis 1995, vor allem in Ahausen.

 

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