Wassermühle (Wasserkraftanlage) in Klein Aschen
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1436. Sie wurde aber mit Sicherheit schon Generationen vorher schon genutzt.
Archiv: Familie von Ledebur, Datum: 10.02.1436
Werneke van Asschen und seine Frau Berte verkaufen dem Dyderke van Enychlo und dessen Frau Lenke ihre Mühle in Aschen Ksp. Spenge
für 14 rheinische Gulden.
Aschener Mühle mit dem noch erhaltenen Mühlengebäude von 1770.
Zeichnung: unbekannt (1. Hälfte 20. Jahrhundert).
Quelle: Geschichte der Stadt Spenge
Ein Findelkind in der Aschener Mühle
An einem Novembertag des Jahres 1754 wurde an der Aschener Mühle ein Kind aufgegriffen. Es muss noch klein gewesen sein und seinen Namen nicht gewusst haben. Die Familie des Müllers nahm es zunächst auf. Der nächste Schritt war, die Eltern ausfindig zu machen. Deshalb wurde an den beiden folgenden Sonntagen in den umliegenden Kirchspielen die Auffindung des Kindes öffentlich bekannt gemacht. Es meldete sich jedoch niemand, der es vermisste. War es etwa ausgesetzt worden?
Von dieser Angelegenheit erfuhr auch der Amtmann der Vogtei Enger, Consbruch. Dieser ließ das Kind sofort von dem Untervogt Schäffer und dem Bauerrichter Butenuth aus der Mühle holen und in das Haus eines Bauern bringen. Das wurde von dem Gutsherrn Phillipp von Münch als ein Eingriff in seine gutsherrlichen Rechte angesehen. Er ließ das Kind von seinem Verwalter auf der Werburg von dem Bauernhof holen und wieder in die Aschener Mühle bringen. Daraufhin machte Amtmann Consbruch dem Müller bei fünf Rt. Strafe die Auflage, das Kinde ohne sein Wissen und seine Einwilligung an niemanden herauszugeben.
Gutsbesitzer von Münch wandte sich nun mit einer Beschwerde an den König und stellte klar, dass das Amt ihm nichts zu befehlen und zu verbieten habe, denn die Aschener Mühle sei eine adelige und der Müller sein Untergebener. Eine Ausschweifung, wie sie der Amtmann Consbruch verübt habe, dazu der Gerichtszwang mit Androhung einer Strafe, könne er, von Münch, nicht stillschweigend hinnehmen.
Der König möge darum den Amtmann nicht nur mit einer Geldbuße und Erstattung der verursachten Kosten belegen, sondern ihn ein für alle Male in seine Schranken weisen. Er solle sich nicht noch einmal unterstehen, sich über die zum Gut Werburg gehörende Mühle eine Gerichtsbarkeit anzumaßen. Das Gut und seine Mühlen unterlägen einzig der Gerichtsbarkeit der Königlichen Landesregierung und keiner anderen.
(Quelle: Die Werburg - Aus 500 Jahren ihrer Geschichte, Autor und ©: August Wehrenbrecht)
Die Verpachtung und der Verkauf der Mühle in Klein-Aschen
In der „Wöchentliche Mindensche Anzeigen Nr. 41 Montags den 8. October 1798“ erschien diese Anzeige:
„Guth Benckhausen bey Lübbecke im Fürstenth. Minden. Die dem Adelichen Guthe Werburg zu Kleinen Aschen auf der Landbache hart an der Osnabrückschen Gränze sehr vorteilhaft belegene Wassermühle, bestehend in drey Mahlgelinden, einer Bockemühle, den Mahl und Bockemühlen-Gebäuden, einem neuen gut eingerichteten Wohnhause, ferner a. an alten Gründen, Garten, Saat-Wiese und Weydeland nach der davon aufgenommenen Charte und Vermessung 16 Schfl. 2 Spint ½ Becher 68 ½ Fuß Berliner Maaß, b. an neuen Marken-Gründen 6 Morgen 176 (Quadrat) Ruten so itzo zu Ackerland aptiret, c. 8 Morgen zum Torf oder Sodenstich worauf jedoch die Ascher Interessengemeinschaft die Hude hat d. jährlich 1 Rt. Für einen Keylheister aus der Mark: Soll in Termino den 1ten Nov. 1798 Vormittags um 9 Uhr auf dem Guthe Benkhausen in Erbpacht an den Bestbietenden ausgethan werden; wozu sich die Liebhaber zur bestimmten Zeit einfinden wollen, und die näheren Bedingungen täglich auf dem Guthe Werburg und dem Guthe Benckhausen einsehen können“.
Der Kantor und Feldmesser Graf aus Schildesche hatte die Vermessung der Grundstücke vorgenommen. Von dem Zimmermann Knebel, dem Maurermeister Köster und dem Glasermeister Kiehl wurde der Wert der Gebäude taxiert. Der Gesamtwert mit den Mühlen wurde auf 1.882 Rt. und Mgr. geschätzt. Nach dem realen Wert war der Erbpachtkontrakt zu entwerfen, worum der Justiz-Bürgermeister Consbruch gebeten wurde. Um die Mühle in Erbpacht ausgeben zu können, war die Zustimmung des Obristen von Ripperda erforderlich, weil dieser ein Mitspracherecht hatte. Die Einwilligung wurde am 20. März 1799 auf der Ellerburg (Ortschaft Fiestel G.E.)gegeben.
Um die Pacht der Mühle bewarben sich der Müller Dreischmeier, Pächter der Mühle Meyer zu Drewer im Amt Schildesche, und der Müller in der Martmühle, Heinrich Wilhelm Mohrmann. Letzterer erbot sich, um berücksichtigt zu werden, zur Sicherheit des Gutsherrn 600 Rt. an Pachtgeldern im Voraus zu bezahlen. Mohrmann wollte die Mühle vorerst in Zeitpacht übernehmen und später, wenn er sich eingearbeitet hatte und die Gegebenheiten kannte, auch Erbpächter werden. Weil er bereit war, jährlich 260 – 280 Rt. an Pacht zu zahlen, bekam er den Zuschlag. Vor ihm war der Müller Haddenhorst Erbpächter. Dieser war mit 150 Rt. Pacht und 1.000 Rt. Kaution im Rückstand.
Für den Kauf der Mühle interessierte sich der Kolon Oberfeld in Klein-Aschen. Der Gutsbesitzer war zu einem Verkauf bereit, wenn der Käufer sämtliche Verpflichtungen des Haddenhorst dem Gutsherrn gegenüber übernahm. Von Oberfeld wurde die Mühle weiterhin verpachtet. Letzter Pächter war von 1910 an der Müller Gottlieb Ewering, der sie bald darauf kaufte. Bis zum Jahr 1925 wurde in einem Nebengebäude auch eine Ölmühle betrieben. 1946 übernahm der jetzige Besitzer, Müllermeister Wilhelm Ewering, die Mühle von seinem Vater. Es war die letzte der in der Stadt Spenge arbeitenden Wassermühlen. Seit 1990 stehen auch ihre Räder still.
(Quelle: Die Werburg - Aus 500 Jahren ihrer Geschichte, Autor und ©: August Wehrenbrecht)
Aschener Mühle mit dem noch erhaltenen Mühlengebäude
Aschener Mühle mit dem noch erhaltenen Mühlengebäude von 1770.
Die drei Wasserräder, von denen das große unterschlächtig und die beiden kleinen oberschlächtig waren, wurden 1941 durch eine Turbine ersetzt.
Zeichnung: unbekannt (1. Hälfte 20. Jahrhundert).
Quelle: Geschichte der Stadt Spenge
Die Wassermühle in Klein-Aschen (Text und Zeichnung von 1978)
Die Mühle liegt zwischen den Dörfern Klein-Aschen und Groß-Aschen. Eine schmale Straße führt über den Hofplatz und die Warmenau, die hier durch den Stau eine ziemliche Breite erreicht. Bereits im 13. Jahrhundert soll die Mühle angelegt worden sein. Das jetzt stehende Fachwerkhaus wurde im Jahre 1770 gebaut. Über die damaligen Eigentümer gibt der etwas verwitterte Balken oberhalb der Eingangstür Auskunft.
Dort steht geschrieben:
“(PHILIP MÜNCH) LAND DROST VON (BRAUNSCHWEIG) ERBHERR AUF WERBURG bENKHAUSEN UND LÜBECK HAT DIESES GANZES MÜHLENWERCK VON GRUND AUF NEU ANLEGEN UND BAUEN LASSEN DURCH MEISTER JOHAN HERMAN NIEMAN ANNO 1770”.
Die Münch erbten von den Ledebur-Ketteler. Die Ledeburs waren vermutlich die Erben der von Aschen. 1404 kam es zu einer Fehde zwischen Stadt und Stift Osnabrück und dem Edlen Herrn Bernhard zur Lippe gegen Heinrich Ledebur.
In dieser Fehde ist die Burg Aschen zerstört worden; ein Wiederaufbau durch Ledebur wurde nicht geduldet. Wahrscheinlich ist dann die Warmenau zur Grenze geworden, die beide Aschen teilte. Wo stand nun die Burg Aschen? Jellinghaus und John sind der Meinung, dass sie zwischen Klein-Aschen und Groß-Aschen gelegen hat. Dazu schreibt Engel: “Wenn sie (die Herren von Aschen) überhaupt ein festes Haus gehabt haben, ist es in der Tat zuerst in der Niederung zu suchen, wo man sich durch breite Wassergräben schützen konnte, denn der Ascher Berg war nicht hoch genug, um einen natürlichen Verteidigungsschutz zu bieten.”
Ein Hinweis könnte die Entdeckung des Mühlenbesitzers Ewering sein. Bei Drainagearbeiten in einer Wiese stieß er vor einigen Jahren in 70-80 cm Tiefe auf umfangreiche Fundamente und verstreut liegende Bruchsteine, Ziegelsteine und Kalkmörtelreste. Wahrscheinlich waren es die Grundmauern der ehemaligen Burg Aschen. Die Wiese (jetzt Acker) liegt mit dem Kern des Anwesens zwischen der Warmenau und der alten Umflut.
Die Mühle wird sicher zur Burg gehört haben. Ursprünglich war es dem Landesherrn vorbehalten, Mühlen zu betreiben. Dieser verlieh das Recht meist an Städte, Klöster oder seine Amtsleute, die dafür einen geringen Mühlenzins zu zahlen hatten. In Preussen wurden die Mühlen, bis auf wenige der Güter und Klöster, verstaatlicht.
Das Königreich Westfalen führte die Gewerbefreiheit ein, aus den staatlichen wurden private Mühlen, in denen der Müller frei wirtschaften konnte. In den zwanziger Jahren und vor allem nach dem letzten Kriege kam das große Mühlensterben. Dazu führten die elektrisch betriebenen Schrotmühlen der Bauern und die Konkurrenz der Großmühlen.
Die Wassermühle in Klein-Aschen ist als eine der wenigen noch heute in Betrieb.
Quelle: Spenge, mit dem Zeichenstift gesehen (Autor und ©: August Wehrenbrecht)
Foto: Günter Ellenberg
Die Warmenau markierte zwischen 1807 und 1811 die Grenze zwischen Frankreich und dem Königreich Westphalen und war eine lange Zeit davor und danach die Staatsgrenze zwischen dem Königreich Hannover bzw. dem Fürstbistum Osnabrück und Preußen.
Quelle: Wikipedia
Hinweisschild an der Wasserkraftanlage in Klein-Aschen
Foto: Günter Ellenberg
Warmenau spendiert Elektrizität
Bäche und Flüsse wurden schon im Mittelalter zur Energie-Erzeugung genutzt, um Getreide und Öl zu mahlen. Von der früher verbreiteten Verwertung der Energie des fließenden Wassers ist wenig übrig geblieben: Lediglich an der Warmenau existieren heute zwei kleine Wasserkraftwerke, die etwas Elektrizität ins Stromnetz einspeisen.
An der Brücke zwischen Groß Aschen und Klein Aschen habe es schon im 13. Jahrhundert eine Staustufe gegeben, erklärte Gottlieb Ewering. Sein Großvater und Vater waren Pächter der Wassermühle, um dort Getreide zu mahlen. In einem schriftlich überlieferten Vertrag von 1921 hieß es unter anderem, dass dem Eigentümer Oberfeld jeden Monat vier Fünftel der im Aalgang gefangenen Aale nach Berlin geschickt werden müssen. Obwohl die Zeit der Wassermühlen längst abgelaufen war, kaufte Gottlieb Ewering 1977 die Anlage mit den alten Staurechten. Er installierte ein kleines Wasserkraftwerk.
„Die Stauhöhe von 240 Zentimetern wurde zu Kaisers Zeiten festgelegt“, so der Kraftwerks-Betreiber. Bei einer Durchlaufmenge von 1.000 Litern pro Sekunde hat der von der Turbine angetriebene Generator eine Nennleistung von 18 kw/h. Im langjährigen Mittel produziert das Kleinstkraftwerk 70.000 Kilowatt im Jahr, das sind 40 Prozent der theoretischen Maximal-Leistung. Mit der Einspeisevergütung ist Ewering nicht zufrieden: „Die umweltfreundlichste Energie erhält den niedrigsten Preis.“
„Der Segen fließt über den Überlauf an mir vorbei“ – so beschreibt Ewering die Situation bei hohen Wasserständen.
Wenn er mit einer Fischtreppe für Durchlässigkeit an der Staubarriere sorgen würde, könnte er nach dem EEG-Gesetz eine um zwei Cent erhöhte Einspeisevergütung erzielen. Diese Investition ist für den Klein Aschener eine utopische und undenkbare Investition: „Ich müsste das teure Bauwerk auf fremden Grundstücken errichten und eine öffentliche Straße durchqueren.“
Außerdem hält Ewering den ökologischen Nutzen einer Fischtreppe an dieser Stelle für gering. Die jetzt ansässigen Fischarten – Flußaal, Rotauge, Barsch, Hecht, Karpfen und sogar abschnittsweise Bachforellen – finden ihren Lebensraum bei den vorhandenen Gegebenheiten, die ein seit Jahrhunderten bestehendes Kulturgut sind. Eine viel größere Einschränkung sei die Einleitung der geklärten Abwässer von 30000 Menschen durch vier kommunale Kläranlagen. Vermutlich hätten die Abwässer das Verschwinden von Miesmuscheln und Flusskrebsen verursacht. Zu den teils um 80 Prozent verringerten Fischbeständen hätten außerdem auch zunehmende Populationen von Fischreihern und Kormoranen beigetragen.
Foto: Christina Ellenberg
Die Warmenau markierte zwischen 1807 und 1811 die Grenze zwischen Frankreich und dem Königreich Westphalen und war eine lange Zeit davor und danach die Staatsgrenze zwischen dem Königreich Hannover bzw. dem Fürstbistum Osnabrück und Preußen.
Quelle: Wikipedia
Die oberhalb von Werther entspringende Warmenau bildet fast mit ihrem gesamten Unterlauf die Grenze zwischen dem Meller Stadtgebiet (Niedersachsen) und den Nachbargemeinden (Nordrhein-Westfalen).
Foto: Christina Ellenberg
Die Warmenau markierte zwischen 1807 und 1811 die Grenze zwischen Frankreich und dem Königreich Westphalen und war eine lange Zeit davor und danach die Staatsgrenze zwischen dem Königreich Hannover bzw. dem Fürstbistum Osnabrück und Preußen.
Quelle: Wikipedia
Foto: Günter Ellenberg
Am Aschener Kraftwerk befindet sich die letzte Staustufe vor der zwei Kilometer entfernten Mündung in die Else. Turbine und Generator stehen auf der westfälischen Seite, der erzeugte Strom wird aber an das niedersächsische RWE geliefert. Eigentlich ist die etwas oberhalb platzierte Hoyeler Martmühle das einzige Wasserkraftwerk in Melle, denn hier steht die Turbine auf niedersächsischer Seite. Dafür liefert das 30-kw-Kraftwerk seinen Strom an einen westfälischen Energieversorger.
© Text tlw. Neue Osnabrücker Zeitung aus 2009
Foto: Günter Ellenberg
Foto: Günter Ellenberg
Foto: Günter Ellenberg
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Foto: Günter Ellenberg
Foto: Günter Ellenberg
Foto: Günter Ellenberg
"Acht-Stunden-Tage gab es nie"
MÜHLEN AN DER WARMENAU:
Skurrile Geschichten aus Ewerings Mühle in Klein-Aschen
Jahrhunderte lang wurde in Ewerings Mühle in Klein-Aschen feinstes Mehl gemahlen. Manchmal 500 Kilo am Tag. Neben den Zahlen, Daten und Fakten kennt Gottlieb Ewering – Sohn des letzten Müllers – auch einige skurrile Geschichten rund um die Mühle. In einer davon spielen Aale, nasses Gras und eine Holzkiste eine entscheidende Rolle.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1436. "Aber der Staustandort wurde mit Sicherheit schon viele Generationen zuvor genutzt", meint Ewering. Seit 1937 ist seine Familie im Besitz der Wassermühle. Schon zuvor – ab 1910 – hatte sein Großvater die Mühle gepachtet. Die Verträge mussten regelmäßig erneuert werden. "Schauen Sie", sagt er, "dies ist noch einer dieser alten Pachtverträge aus dem Jahr 1927." Und der hatte es in sich.
Jährlich musste Gottlieb Ewerings Großvater 1.900 Goldmark Pacht bezahlen. "Das war damals ein irre hoher Preis." Auch einige für heutige Zeiten skurrile Passagen finden sich in dem alten Kontrakt.
So mussten vier von fünf Fischen, die im Aalfang unterhalb der Wasserräder gefangen wurden, an den Verpächter abgegeben werden. Andernfalls wäre das ein Grund gewesen, die Pacht sofort aufzuheben. Das Problem nur: Der Verpächter lebte in Berlin.
In regelmäßigen Abständen machten die Ewerings darum eine mit nassem Gras ausgelegt Holzkiste versandfertig. "Morgens wurden die Aale lebend in diese Kiste geworfen und vom Güterbahnhof in Ahle verschickt", berichtet der 63-Jährige. Der Behälter sei dann als Leerfracht zurückgekommen, auf die nächste Fuhre wartend.
Die alte Kiste aus den 1930ern hat die Jahrzehnte übrigens unbeschadet überstanden. Vor einigen Jahren hat Ewering sie auf dem Dachboden gefunden. "Darin lag sogar noch das alte Gras."
In dem Pachtvertrag von 1927 waren auch strenge Regelungen zur Viehhaltung festgezurrt. Die Ewerings durften zwar Pferde, Kühe und Schweine halten. Auf die Weide durften die Tiere allerdings nicht. Denn auch das wäre ein Grund für den Berliner Besitzer gewesen, das Pachtverhältnis sofort zu kündigen. So steht es im Vertrag.
Ewering erklärt den merkwürdigen Passus: "Man hatte die Sorge, dass die Tiere das Ufer zertrampeln." Dadurch wäre das Wasser seitlich über die Ufer getreten und es hätte weniger Wasserkraft zum Mahlen gegeben.
Produziert wurde in Ewerings Mühle vor allem Mehl für die menschliche Ernährung – zum Beispiel Roggenschrot für Schwarzbrot oder Weizenmehl für Brötchen und Kuchen. "Die Mühle hatte eine maximale Mehl-Leistung von rund 500 Kilogramm pro Tag", berichtet Ewering. Darüber hinaus wurde auch Tierfutter aus Bruchkorn, Gerste, Hafer, Weizen und Roggen hergestellt.
Einen regelmäßigen Acht-Stunden-Tage gab es an der Mühle indes nie: "Um das Getreide mahlen zu können, brauchte man schließlich Wasser." In trockenen Zeiten war das allerdings Mangelware. "Darum musste der Müller immer dann arbeiten, wenn ausreichend Wasserkraft vorhanden war, also auch nachts."
Bis 1941 hatte die Mühle drei Wasserräder. Dann wurden sie von einer Turbine ersetzt. "Die hatte eine maximale Leistung von 18 Kilowatt pro Stunde", sagt Ewering. "Um diese Kraft produzieren zu können, braucht die Turbine 1.000 Liter Wasser pro Sekunde – das sind fünf Badewannen voll."
1961 hat Gottlieb Ewering’s Vater Wilhelm das letzte Feinmehl in der Mühle gemahlen. Schon ab Mitte der 50er Jahre hatte er den Betrieb vor allem auf den Handel mit Saatgut, Futter- und Düngemitteln umgestellt. Die Mühle lief nur noch “nebenbei."
© Neue Westfälische aus 2012
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