Schachgemeinschaft Hücker-Aschen

 

Denksport und die Magie der 64 Felder

Beim ersten Turnier siegte ein Bergmann

 

Schach-Emblem

 

Ein pensionierter Buchhalter (Walter Behrend), ein ehemaliger Bergmann (Alfred Werner), ein damals noch aktiver Schauspieler (Wolfgang Garnier), ein Kameramann (Volker Rading) und der Wirt selbst (Hermann Dieckmann) trafen sich seit 1977 mehr oder weniger regelmäßig zu Schachpartien am Tresen in Hücker-Aschens Dorfgasthof „Zur Mühle“.

Ermuntert und ermutigt vom Zusehen beim Schach in dieser lockeren Atmosphäre gesellten sich mit der Zeit einige weitere Mitspieler dazu. Da konnte man im Jahre 1981 ein erstes Turnier mit 10 Teilnehmern ausspielen. Es siegte der Bergmann vor dem Wirt.

 

Schachgründerxxx - Kopie“Die Väter der Bewegung” von links: Wolfgang Garnier, Horst W. Jaksties, Gustav Kirchhoff, Arnold Walter

 

Ein Jahr später spielten bereits sechzehn Interessierte über mehrere Wochen um einen Pokal. Ein erster Pressebericht erschien. Es folgten von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer, vornehmlich jüngere Menschen. Zeitweise haben über 50 Schachfreunde die ein Jahr dauernde Vereinsmeisterschaft mitgespielt. Neben der internen Einzelmeisterschaft gibt es einen Vereinspokal im K.-o.-System und ein alljährliches „Blitz“-Turnier. Die Siegerehrungen erfolgten im Rahmen von Turnierabschluss-Feten, an denen Zauberer, Artisten oder Gesangsgruppen mitwirkten und für besondere Unterhaltung sorgten.

Im November 1983 kam Jörg Martin Schultze, Spieler des damaligen Bundesligisten SK Münster 32 und Cousin des Hücker-Aschener Schachfreundes Klaus Fischer-Riepe, zu einer Simultanrunde. Die Lokalpresse berichtete. Dadurch angelockt erschien hoher Besuch: Rolf Mießner und Peter Grün von einem „richtigen“ Schachverein aus Enger wollten sich Hücker-Aschens „Untergrund-Schacher“ mal ansehen. Ein Freundschaftsmatch gegen die „unterste“ Mannschaft von Enger wurde vereinbart.

Parallel hierzu brachte Heinz Kleineweber die Kunde von einer ähnlich strukturierten Schachgruppe aus Riemsloh, die sein Frisör leitete. Obwohl nur sieben Autominuten von Hücker-Aschen entfernt, hindert beide Orte am Austausch von Neuigkeiten quasi ein „eiserner Vorhang“, denn Riemsloh gehört zu Niedersachsen und Hücker-Aschen zu NRW. Man hatte von einander nichts gewusst. Doch jetzt wurden Kontakte geknüpft und der 21. März 1984 sah den ersten Auftritt einer Hücker-Aschener Schachmannschaft. Gespielt wurde in Riemsloh an zwölf Brettern und mit 3:9 verloren. Im Juli des gleichen Jahres kam es zu dem verabredeten Besuch aus Enger. Ebenfalls zwölf Spieler der damaligen fünften, sechsten und siebten Mannschaft gastierten in Hücker-Aschen und siegten zweistellig 10:2. Engers Rudolf Tamm hat dabei die Hücker-Aschener, die vorher noch keinen Gedanken daran verschwendet hatten, nachdrücklich davon überzeugt, sich dem organisierten Schach anzuschließen.

Am 09. September 1984 startete eine Mannschaft der Schachgemeinschaft Hücker-Aschen in der 2. Kreisklasse und besiegte nach „den misslungenen Generalproben“ die damalige Vertretung der SG Löhne V mit 6:2. Am Ende der ersten Saison stand sogar der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, nachdem in einem Nerven zehrenden Match in Bad Essen gewonnen wurde.

Von 1986 an gab der Internationale Meister (IM) Peter Grün als Trainer entscheidende Entwicklungsimpulse. Finanziell möglich wurde diese Maßnahme, weil Schachfreund Peter-René Stüker hierfür Friedhelm Hunting (Provinzial Versicherung) als Sponsor gewinnen konnte. Die Hücker-Aschener Schachfreunde verbesserten ihr Spiel und stiegen in den Folgejahren mehrmals auf. Dabei erlebten sie eine ganze Bandbreite schachlicher Regelverletzungen. Dennoch erreichte die erste Mannschaft 1988 die Bezirksliga, die höchste Spielklasse auf der Bezirksebene.

 

img487

Der Sprung hinauf in die Verbandsebene gelang bisher nicht. Seit Jahren gelten die heimischen Schachfreunde als Titelaspirant und sind dennoch mehrfach gescheitert. In all den Jahren sind sie ein halbes Dutzend mal Vizemeister geworden. Manchmal wurden sie am letzten Spieltag abgefangen. „Keiner spielt so schön wie wir den sterbenden Schwan“ lautet ein geflügeltes Wort in Hücker-Aschener Schachkreisen. Im Kalenderjahr 2000 verlor die erste Mannschaft kein einziges Spiel, aber auch in der jetzigen Saison 2000/01 ist der Titelgewinn bereits wieder verspielt worden.

 

img488xxx - Kopie

In den Jahren sind weitere Mannschaften hinzugekommen, so dass die Schachgemeinschaft Hücker-Aschen in der Saison 2000 / 2001 mit vier Mannschaften am Start ist.

Mit den Mitgliederzahlen nahmen auch die außerschachlichen Aktivitäten zu. Typisch für die SGEM Hücker-Aschen: Es stehen weitaus mehr Pokale für gewonnene Fußball-Turniere als Schachtrophäen im Schrank. Das erste „Tauziehen“ des Dorfes wurde 1982 – ausgerechnet – von den Schachern gewonnen. Ob Schachball (gemeinsame Wertung von Schach & Hallenfußball) in Hollage/Niedersachsen, Dorf-Grand-Slam, Tretmobilrennen, Wettsingen und Geschicklichkeitsrudern auf dem Hücker Moor, die Schacher waren und sind dabei. Alljährlich sammeln die Hücker-Aschener Schachfreunde die ausgedienten Weihnachtsbäume im Dorfe ein, und bei der gemeinsamen Müllaktion sorgen sie mit dafür, die von gedankenlosen Zeitgenossen in die Landschaft beforderten Abfälle wieder aufzulesen.

Mit Arnold Walter stellten sie den ersten Schachspieler als Sportler des Jahres der Stadt Spenge. Frank Föste (als Bezirksligaspieler) und Hermann Dieckmann (als stellvertretender Bezirksvorsitzender) sind von den Vereinen der Kreise Herford und Minden-Lübbecke in den Vorstand des Schachbezirks Porta gewählt worden. An der Schule für Körperbehinderte in Eidinghausen (Peter-René Stüker), an der Gesamtschule Rödinghausen (Matthias Klei, Arnold Walter, Willi Brouwers und jetzt Alwin Engelbrecht und an der Regenbogengesamtschule in Spenge (Arnold Walter und Sandor Stallmann) haben Schachfreunde aus Hücker-Aschen Schach-AG’s geleitet. Als erster Sportverein des Kreises Herford wurde die Schachgemeinschaft Hücker-Aschen für besonders sportlich-faires Verhalten mit der Fair-Play-Trophäe des Deutschen Sportbundes ausgezeichnet.

Seit Öffnung der innerdeutschen Grenze gibt es verlässliche freundschaftliche Beziehungen zur SG Trusetal und dem SC Rennsteig in Thüringen.

Regelmäßige Berichte im Lokalteil der Heimatzeitungen sorgen für Außenwirkung.

Ein von Friedhelm Hunting gespendeter Pokal, der für vereinsinterne Turniere überdimensioniert war, führte zu der Idee, einen Mannschaftsvergleich zu organisieren. Im Frühsommer 1988 trafen sich neben dem Gastgeber die Mannschaften des SC „Springer“ Schnathorst, TSV Riemsloh und der SG Hiddenhausen auf dem Vorplatz der Hücker-Aschener Windmühle zu einem „Open-Air-Wettbewerb. Das „MÜHLENHOF-TURNIER“ war geboren.

Dieses reine Mannschaftsturnier ist kontinuierlich gewachsen und inzwischen mit weit über 200 Mitspielern die größte Schachveranstaltung in Ostwestfalen-Lippe.

Angereichert und aufgewertet wird dieses Ereignis durch die kulinarische Abteilung; das sind zum einen die Damen des Heimatvereins mit dem Kaffee- und Kuchenangebot und zum anderen unser „Porky“, nämlich Schach-Chefkoch Klaus-Peter Kämper und unterstützt von Manfred Babenhauserheide, die immer etwas herzhaftes „aus der Pfanne“ haben. Bei Regenwetter mutiert das Fest zum „RIEPENHOF-TURNIER“, wenn Schatzmeister Klaus Fischer-Riepe seinen Bauernhof als Ausweichquartier zur Verfügung stellt. Neben dem 12er Mannschaftswettkampf gibt es inzwischen ein Turnier für ausländische Mannschaften (nach einer Idee und organisiert von „Dudo“ Besirow, ein Turnier für Kinderteams (gehört inzwischen zum Talentförderprojekt in OWL) und ein Turnier der örtlichen Vereine Hücker-Aschens.

Mit einem begleitenden „Q-Projekt“ (oder auch Kuh-Roulette) gelang es 1989, die Veranstaltung auch für Nacht-Schacher interessant zu machen. Das „Volksfest ums königliche Spiel“ ist inzwischen eine feste Größe im dörflichen Veranstaltungskalender und darüber hinaus.

Seit April 2001 gibt es wieder ein regelmäßiges Training für Kinder, in der Alwin Engelbrecht, selbst ein Hücker-Aschener Eigengewächs, der „Krabbelgruppe“ die ersten Schritte auf den 64 schwarz-weißen Felder beibringt.

Quelle: Festschrift “850 Jahre Hücker-Aschen”
Ein Dorf feiert Geburtstag vom 17. bis 26. August 2001

 

Mühlenjubiläum-Hücker-Aschen-06-2011-274

 

 

img394 - Kopie - Kopie

 

 

img395 - Kopie - Kopie

 

 

img396 - Kopie - Kopie

 

 

img397 - Kopie - Kopie

 

 

img398 - Kopie - Kopie

 

 

img399 - Kopie - Kopie

 

 

img409 - Kopie - Kopie

 

 

img401 - Kopie - Kopie

 

 

img400 - Kopie - Kopie

 

 

 

Text vom April 2020

 “Simon Hübers”

Die Ausgangseinschränkungen, Kontaktsperren, Reiseverbote und Schulschließungen der vergangenen Corona-Wochen sorgten nicht für die "pralle Abwechselung" im Leben eines jungen Menschen. Dennoch gab es einige Möglichkeiten, der Monotonie zu trotzen und die neu gewonnene Zeit sinnvoll zu nutzen.

Das gilt auch für Simon Hübers von der Schachgemeinschaft Hücker-Aschen. Der 17jährige ist Mannschaftsführer von Hücker-Aschens Bezirksklassenteam und Jugendsprecher der Schachbezirks Porta. Er hat seinerzeit aus der Schulschach AG der Grundschule Spenge/Hücker-Aschen den Weg zum Schach gefunden und im vorletzten Schuljahr bereits in der AG Leitung in der GS Lenzinghausen mitgewirkt.

Seit Schuljahresbeginn leitet er gemeinsam mit zwei Mitschülern am Widukind Gymnasium Enger eine Schach AG. Jetzt hat der Schüler der 11. Jahrgangsstufe das Europäische Schulschachpatent erworben.

Es ist eine umfassende Weiterentwicklung des Deutschen Schulschachpatents, das schon viele Jahre in Deutschland vermittelt wird.

Kopf der ECU (European Chess Union) Schulschachbewegung ist Jesper Hall, einer der ersten Jugendtrainer des amtierenden Weltmeisters Magnus Carlsen. Als "Überzeugungstäter" ist der sympathische Schwede europaweit unterwegs, um die Aus- und Weiterbildung der Schachlehrer voranzutreiben.

Allein in diesem Frühsommer wird die ECU diese Ausbildung in fünf Sprachen anbieten. Anleitung zu pädagogischen, didaktischen und schachlichen Methoden bestimmen den Inhalt. Sie nennen es die SMART Methode, deren Buchstaben für englischsprachige Begriffe stehen und in deutsch mit Selbst lernen, Motivation, Anpassen, Reichweite, Technologie benannt werden.

Da aus den bekannten Gründen Anwesenheitsseminare nicht durchgeführt werden können, hat das Team um Jesper Hall für ihren Lehrstoff ein "webinar" konzipiert. Die mehrtägige Veranstaltung geht jetzt online ins Internet.

Der deutschsprachige Mitstreiter im Lehrteam ist Boris Bruhn. Der Hamburger Mathelehrer amtiert als Präsident der Deutschen Schulschachstiftung und Vorsitzender des Hamburger Schachverbandes.

Die jetzige deutschprachige Online-Veranstaltung wurde vom österreichischen Schachverband angeboten und organisiert. Durch Vermittlung der Schachgemeinschaft Hücker-Aschen konnte Simon Hübers daran teilnehmen.

Der Referent Boris Bruhn steuerte den Unterricht aus seiner Schule in Hamburg.

Die Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz und Deutschland starteten mittwochs einen Probelauf auf der Internetplattform "Zoom", die alle miteinander in Bild und Ton verband.

Freitags, samstags und sonntags liefen dann die Unterrichtseinheiten. "Es hat richtig Spaß gemacht"  lobt Simon, "die Themen waren zwar weit gefasst, aber der Referent hat das sehr abwechselungsreich und interessant gestaltet." Auf die Frage, wie denn Kleingruppenarbeit im Internet geht, antwortet Boris lakonisch: "wie Schiffe versenken!"

Bei der abschließenden sonntäglichen Prüfung hat Simon mit 29 von 30 möglichen Punkten ein bravouröses Ergebnis erzielt!

SimonSimon Hübers an seinem häuslichen Webinar-Platz

Er ist jetzt der zweite Schacher der SG Hücker-Aschen mit dem ECU Patent. Dazu hat die heimische SG noch zwei weitere Mitglieder mit dem Deutschen Schulschachpatent und zwei Trainer mit der C-Lizenz des DOSB.

 

Nachstehend die Ausschreibung des österreichischen Schachverbandes.

Unter diesem link ein kurzes Statement von Jesper Hall:
https://www.youtube.com/watch?v=wLFzX7AxMWs&feature=youtu.be
 

Österreich-Schachbund

https://www.chess.at

Termin: 24. April – 26. April 2020 (Zeitplan siehe unten)

Europäisches Schulschachpatent:
Der ECU-Schachlehrer-Patent-Kurs fasst das Wissen über Schachlehre und -training neuartig zusammen. Es verwendet die SMART© Methode, die von den Experten der ECU und ChessPlus über jahrelange Erfahrung entwickelt wurde, in der Praxis erprobt ist und wissenschaftlich begleitet wurde.

Zielgruppe:
Zum ECU Schachlehrer-Patent Kurs sind eingeladen: Lehrer, Eltern, Schüler und sonstige aktive Personen, die sich im Schulschach-Training weiterbilden oder aktiv werden wollen.

Plattform:
Für den Onlinekurs wird die Plattform Zoom verwendet. Ein Link wird nach Überweisung der Teilnahmegebühr per Mail versendet. Für Personen, die noch nicht mit dieser Plattform vertraut sind, gibt es dafür einen Probelauf (bitte dafür extra anmelden).

Voraussetzungen:
Voraussetzung für die Teilnahme ist das Beherrschen der Schachregeln. Die ECU empfiehlt allen Interessenten, die sich mit den Regeln (wieder) vertraut machen möchten den Grundkurs bei Lichess: https://lichess.org/learn

Das brauchen Sie, um das Patent zu erwerben:
Persönliche Anwesenheit bei den Vorträgen auf der Video-Plattform „zoom“ wird für den erfolgreichen Abschluss des ECU Schachlehrer-Patent Kurses ebenso vorausgesetzt wie das Bestehen eines kurzen Online-Tests.
Sollten Sie zu (maximal) einer Session verhindert sein, so können Sie dennoch am Online Test teilnehmen.

Ziele:
Im Kurs erlernen Sie eine Art und Weise, Schach zu vermitteln. Dies dient als Bildungsinstrument für alle Schulformen.

Referent:
Boris Bruhn, Vorsitzender des Hamburger Schachverbandes und der Deutschen Schulschachstiftung e.V.; DOSB-Lizenz Inhaber, Fide-Arbiter.

Teilnahmegebühr:
Die Teilnahmegebühr beträgt 75 EUR pro Teilnehmer und umfasst die Zertifikatsgebühr und die Lehrgangsgebühr (inkl. Porto und Versand der Zertifikate). Teilnehmer aus Österreich erhalten eine Förderung des ÖSB in Höhe von 25 EUR und zahlen demnach nur 50 EUR.

Anmeldung:
Per Mail bis 22.4. an   hansjuergen.koller@chess.at.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erst ab Überweisung der Teilnahmegebühr an den ÖSB (Hypo Bank Steiermark, IBAN AT79 56000 210 2300 1486, BIC HYSTAT2G) gültig.
 

Zeitplan:

Mittwoch, 22.4.

18:00

Probelauf Zoom
 

Freitag, 24.4.

15:00 bis 17:000

Session 1:
• Einführung
• Klassenraum Schach – Schachsprache und Geschichte des Schachs
• Anfangen mit Schach – Didaktik 1
 

Samstag, 25.4.

10:00 bis 13:00

Session 2:
• Minispiele
• Didaktisches Modell
• Kleine Wettkämpfe und Turnierformen
• Didaktik 2 Regeln für den Schachunterricht
 

 

14:00 bis 17:00

Session 3:
• Didaktik 3 Schachdenken
• Stundenplanung, Unterrichtsvorbereitung, Jahresplanung
• Taktik lehren
 

Sonntag, 26.4.

10:00 bis 13:00

Session 4:
• Komplexere Spiele und Turnierformen
• Umgang mit Streitfällen u.a.
• Online-Test
• Feedback


Österreich-Schachbund-1

 

 

Lukas Dröge”

“Es gibt tausende gute Gründe, Schach zu spielen" heißt es. Etliche davon sind Lukas Dröge von der Schachgemeinschaft Hücker-Aschen bestens vertraut, denn seit seiner Grundschulzeit ist er auf den vierundsechzig schwarz-weißen Feldern engagiert unterwegs. Über die Schach AG der Schule hat er den Weg in den Verein gefunden, wo er in den Jugendteams und vielen Einzelturnieren aktiv ist. Bis zum Corona-Lockdown hat er bereits in der Leitung einer Schulschach AG assistiert.

Der Schüler des Widukind-Gymnasiums in Enger hat mit seinen fast siebzehn Jahren jetzt in einem mehrtägigen Online-Kurs das Schulschachpatent der ECU (Europäische Schachunion) erfolgreich bestanden.

Das ECU-Schulschachpatent vermittelt das aktuelle Wissen über Schachlehre und -training für angehende Trainer, Lehrer und AG - Leiter. Basierend auf dem ehemaligen Deutschen Schulschachpatent wurden die Konzepte und Inhalte in den letzten Jahren maßgeblich vom schwedischen Schachpädagogen Jesper Hall und seinem britischen Kollegen John Foley weiterentwickelt.

Seit den Corona-Zeiten hat sich die internationale Ausbildung ins Internet verlagert.
Deutschsprachiger Referent in diesem Trio ist der Hamburger Mathelehrer Boris Bruhn. Seit Jahren unterrichtet er Schach und bildet Trainer aus. Vor einem Jahr wurde er zum Mitglied der Bildungskommission der FIDE (Weltschachverband) berufen.

Er war es auch, der in diesem Webinar deutschsprachig referierte. Angeboten wurde diese Ausbildung vom ÖSB, dem österreichischen Schachverband. Dank der inzwischen allseits vorhandenen Technik funktionierte das digitale Dreieck zwischen Hücker-Aschen, Wien und Hamburg problemlos.

Insgesamt haben über dreissig Teilnehmer, vorwiegend aus Österreich und der Schweiz, mitgemacht.
"In den Kurstagen wurden die Grundlagen vermittelt, wie man einen Schachunterricht für Anfänger in der Schule durchführt. Zusätzlich bekamen die Teilnehmer ein breites Repertoire an Unterrichtsideen mit auf den Weg, abgerundet von zahlreichen Beispielen aus der Praxis " so der ÖSB in seinem Fazit.

Lukas selbst fand es bermerkenswert, dass in der abschließenden Prüfung der pädagogische Aspekt mehr Raum als der schachliche einnahm. "Aber dort kam mir der Praxisbezug zugute."

LukasLukas Dröge mit seinem Zertifikat

Mit Lukas gibt es nun in der Schachgemeinschaft Hücker-Aschen drei geprüfte ECU-Schulschach-Patent Inhaber, dazu kommen zwei Inhaber des Deutschen Schulschachpatents sowie drei weitere Trainer mit der Lizenz des DOSB / DSB.

Hermann Dieckmann
für die SG Hücker-Aschen

Nachstehend zwei aktuelle Kurz-Videos zum Schach:

https://ecu-schulschachpatent.info/portfolio/tausende-gruende/

https://www.youtube.com/watch?v=4yuEnY9ItqA
 

 

 

Bericht aus der Neuen-Westfälischen-Zeitung (April 2021)

SG Hücker-Aschen im bundesweiten Fokus

Die heimische Schachgemeinschaft war einer der ausgewählten Vereine, die bei der Online-Bundesvereinskonferenz des Deutschen Schachbundes ihre Arbeit präsentierten.

Die Schachgemeinschaft Hücker-Aschen hat sich über die Region hinaus einen Namen gemacht. Sie gehörte zu wenigen ausgewählten Vereinen, die jetzt bei der Bundesvereinskonferenz des Deutschen Schachbundes sich präsentierten.

Schach boomt in der Pandemie. Über 60 Millionen Zuschauer haben in den ersten 4 Wochen die Netflix-Serie „Damengambit“ gesehen, Millionen Menschen nur in Deutschland beteiligen sich regelmäßig auf den unterschiedlichsten Plattformen im Internet, Sach-Unterrichtsvideos registrieren Click-Rekorde, der Verkauf von Brettern, Firguren und selbst Lehrbüchern führt bei den Händlern zu Umsatzsteigerungen.

Wie können die deutschen Schachvereine auf diese Situation reagieren? Wie können sie nach der Pandemie von dem Boom profitieren? Der Schachverein vor Ort, egal ob im Dorf, im Kreis oder in der Stadt, ist durch seine individuellen Angebote ein guter Kontaktpunkt für Schachinteressierte.

Wie Vereine und ihre Angebote in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden können, war Thema der Bundeskonferenz, die erstmals online durchgeführt wurde.

Nach einem Impulsreferat zum Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ für Schachvereine stellten sechs ausgewählte Vereine in Workshops ihre besondere Herangehensweise vor. Als Breitensportverein mit einem hohen Spaßfaktor referierten gleich sieben Hücker-Aschener Aktive im Wechsel über ihre Schachgemeinschaft und das Sichtbarwerden in der Öffentlichkeit eines ländlichen Umfeldes. In Wort und Bild zeigten Lukas Dröge, Malte Brinkmann, Simon Hübers, Marla und Marco Windmüller sowie Annerieke und Hermann Dieckmann, wie in einem 1500-Seelen-Dorf einer der mitgliederstärksten Schachvereine NRW's heranwachsen kann.

Dazu gehören das Eingebundensein in die dörfliche Gemeinschaft, Teilnahme an den Mitwirkungsgremien der Sportorganisationen aller Ebenen, Nachwuchsförderung durch Trainerausbildung, eigene Aktivitäten wie das Mühlenhof-Turnier, Schulschach, Ausrichten von regionalen oder Landesmeisterschaften.

online-Schach

online-Konferenz: Die Mitwirkenden waren:
 

oben links:

Annerieke und Hermann Dieckmann (SGEM Hücker-Aschen)

oben mitte:

Marla und Marko Windmüller (SGEM Hücker-Aschen)

oben rechts:

Boris Bruhn (Vizepräsident des Deutschen Schachbundes)

unten links:

Malte Brinkmann (SGEM Hücker-Aschen)

unten mitte:

Simon Hübers (SGEM Hücker-Aschen)

unten rechts:

Lukas Dröge (SGEM Hücker-Aschen)

 

Die Vorträge stießen auf großes Interesse. Hellauf begeistert war beispielsweise der Vorsitzende des Schachbezirks Freiburg, der im Anschluss an die Veranstaltung den direkten Kontakt zu Hermann Dieckmann aus Hücker-Aschen suchte.

Das positive Echo auf die Hücker-Aschener Präsentation deckte sich mit der eigenen Erkenntnis aus der Vorbereitung: „Es ist schon erstaunlich, was wir in den mehr als dreißig Jahren alles zu Wege gebracht haben.“

Hier finden Sie das entsprechende Video auf youtube:

 

 

 

"Erst Denken, dann ziehen" lautet die erste Regel im Schach. Eine Forderung, die sich auch im alltäglichen Leben gut anwenden lässt, wie die Kinder der Grundschule Spenge-Land gelernt haben, die sich  in der diesjährigen Projektwoche für den Schachkurs angemeldet  hatten.

An fünf Wochentagen wurden die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen täglich vier Stunden von Mitgliedern der Schachgemeinschaft Hücker-Aschen mit den Grundlagen des königlichen Spiels vertraut gemacht.

Seit dem Jahr 2010 betreut die SG Hücker-Aschen eine wöchentliche Schach AG an der Schule und im Zweijahresrhythmus die Projektwoche. Durch die pandemiebedingte Unterbrechung der AGs  hatte sich eine ganz neue Schülerschar eingefunden.

Anders als in früheren Jahren war nach einem kurzen Kennenlernen klar, dass alle Kinder mit den unterschiedlichen Gangarten der Figuren bereits vertraut waren. "Da ist offenbar während des Lockdowns  in den Familien dieses traditionelle Brettspiel wieder entdeckt worden" stellt Hermann Dieckmann fest.  Gemeinsam mit Marco Windmüller und Malte Brinkmann wurde  dann den Kindern das erfolgversprechende Zusammenwirken der Figuren vermittelt.

"In jeder Partie seid ihr die Dirigenten eurer Figuren, die als Team miteinander wirken  müssen." Dabei geht es um das Spielverständnis und  bestmögliche Positionen für unterschiedliche Reichweiten. Im Lauf der Woche zeigten digitale Übungen und multimediale Einspielfilme den Grundschülern einen Blick in die Internationalität des Schachs.

Den sehr interessierten Grundschülern gelang es, am Ende des Kurses die Prüfung des Deutschen Schachbundes zum "Bauerndiplom" zu absolvieren. Zu den dadurch erworbenen Urkunden erhielten die Kinder als kleinen internationalen Gruß ein "Power Armband" von Kineke Mulder, einer Holländerin, die in Wien lebt und dort Schach in Bibliotheken und auf öffentlichen Plätzen organisiert.

Im Rahmen des abschließenden Schulfestes konnten die Schüler ihr neues Wissen gleich in einer Partie gegen Simon Hübers praktisch anwenden. Der Kapitän von Hücker-Aschens Bezirksklassenteam hatte alle Teilnehmer zu einer Simultanpartie herausgefordert. Der Student hatte einst selbst über die Schulschach AG den Weg zum Schach gefunden und war voll des Lobes für die Spielweise der jüngsten Generation: "Die haben schon sehr solide eröffnet und ihre Figuren gut platziert."

P1022495Die Schachgruppe aus der diesjährigen Projektwoche der GS Spenge-Land.
v.l.: Dilay Aras, Adrian Cernjak, Julian Englisch, Marten Seeger, Theo Wierzbinski,
Till Hagedorn, Sara Komvos, Daniel Maxen, Sofia Wasenmiller und Ruben Wiebe

 

P1022593 (2)Simon Hübers (stehend) zu Beginn des Simultanwettkampfes gegen alle Schachkinder der Projektwoche im Rahmen des Abschluss-Festes.

 

Ansprechpartner:
Hermann Dieckmann
Gehlenbrink 54
32139 Spenge
Telefon: 05225-2057

 

Die Schachgemeinschaft Hücker-Aschen e.V. wird im Handelsregister beim Amtsgericht Bad Oeynhausen unter der Handelsregister-Nummer VR 1693 geführt.

Die Sparren bezeugen die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Ravensberg. Die Seitenansicht zweier gegeneinander gelehnter Sparren hat zur Bezeichnung dieses Wappenbildes in Wappenbeschreibungen geführt. Das Ravensberger Wappen enthielt drei rote Sparren auf silbernen Grund und war nach Übernahme der Grafschaft durch Preußen auch Teil des großen preußischen Wappens.
home-01-Mühle

Hücker-Aschen

Windmühle am Gehlenbrink
Hücker-Moor
Kirche in Klein-Aschen
Rudern auf dem Hücker Moor